In Berlin kommt es derzeit zu Untersuchungen wegen des Verdachts auf islamistische Propaganda. (Symbolbild)
In Berlin kommt es derzeit zu Untersuchungen wegen des Verdachts auf islamistische Propaganda. (Symbolbild) Foto: Carsten Rehder/dpa

Berlin (dpa/bb) – Mit einer großen Razzia ist die Berliner Kriminalpolizei wegen des Verdachts des Verbreitens islamistischer Propaganda gegen zahlreiche Verdächtige vorgegangen. Durchsucht wurden seit dem frühen Morgen vom Landeskriminalamt (LKA) mindestens 23 Wohnungen und andere Räume, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte. Konkret gehe es um islamistische Propaganda im Internet. Zuvor hatte die «Berliner Morgenpost» berichtet. 

Mit den Durchsuchungen wollten Polizei und Staatsanwaltschaft auf die Gefährlichkeit des Verbreitens dieser Art von Hetze aufmerksam machen, sagte der Sprecher. Diese habe insbesondere unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren rasant zugenommen.

Die berlinweite Razzia laufe unter dem Titel «Naschid-Action-Day». Bei einem Naschid handelt es sich um einen religiösen Gesang im islamischen Glauben. Dem Sprecher zufolge handele es sich um eine koordinierte Aktion vor dem Hintergrund mehrerer Ermittlungsverfahren. 

Medienbericht über Festnahmen 

Dem Bericht der «Morgenpost» zufolge gab es auch Festnahmen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Offen blieb auch weitgehend, welche Objekte genau durchsucht werden. Unter anderem soll es sich um eine Unterkunft in Hohenschönhausen handeln.

«Der heutige Einsatz ist ein wichtiges Zeichen entschlossener Sicherheitsbehörden gegen jede Form extremistischer Ideologien», teilte die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit. «Islamistisches Gedankengut frisst sich seit Jahren wie ein Krebsgeschwür durch unsere Gesellschaft und findet durch gezielte Propaganda in den sozialen Medien gerade bei Orientierung suchenden Jugendlichen und Heranwachsenden reichlich Nährboden.»