Bei Berlins Bürgerämtern ist es leichter, einen Termin zu bekommen. (Archivbild)
Bei Berlins Bürgerämtern ist es leichter, einen Termin zu bekommen. (Archivbild) Foto: Jörg Carstensen/dpa

Berlin (dpa/bb) – Die Verbesserungen bei der Online-Buchung von Bürgeramtsterminen im Sommer sind nach Einschätzung des Berliner Senats nachhaltig und nicht auf die Ferien zurückzuführen. «Das war kein Ferieneffekt, das ist das neue Normal», sagte die Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung, Martina Klement, nach der Senatssitzung. 

Allein im Juli wurden demnach mehr als 180.000 Termine vergeben. Das waren laut Klement rund 13 Prozent mehr als vor einem Jahr mit damals rund 160.000 Terminen. Die Zahl der Termine pro Tag stieg binnen Jahresfrist von 6.300 im Juli 2024 auf mehr als 7.700 Termine im Juli 2025. 


Als weiteres Indiz für die verbesserte Situation nannte Klement das Anrufaufkommen bei der Behördenhotline 115. Zwischenzeitlich stellten über diesen Weg bis zu 40.000 Anrufer pro Monat Terminanfragen. Zuletzt waren es 27.000. 

Mehr Termine innerhalb der 14-Tage-Frist 

Klement machte den Selbsttest: Innerhalb der nächsten 56 Tage sei nur an einem Tag kein Termin beim Bürgeramt verfügbar gewesen, sagte sie. Von denjenigen Bürgern, die einen Termin innerhalb von 14 Tagen wollten, bekamen laut Klement im Juli 81,2 Prozent einen. Im Vorjahr lag diese Quote noch bei um die 60 Prozent. 

Die durchschnittliche Wartezeit auf Termine bezifferte Klement auf 27 Tage im Juli 2025. Im Vorjahr waren es demnach 33 Tage. «Bei dringenden Anliegen kann man auch ohne Termin ins Bürgeramt gehen», sagte die Staatssekretärin. Das gilt etwa, wenn kurz vor einer Urlaubsreise ein abgelaufener Pass erneuert werden muss. 

Rund 400 Dienstleistungen komplett online möglich 

Klement verwies zudem darauf, dass in Berlin mittlerweile mehr als 400 Bürgerdienstleistungen online ohne Gang zum Amt erledigt werden können. Dazu zählen An- und Ummeldungen, nicht jedoch die Beantragung eines neuen Ausweises oder Reisepasses. Wer möchte, kann sich die neuen Papiere nach der Beantragung im Bürgeramt nach Hause schicken lassen – spart also zumindest einen Behördengang.

Mehr Personal

Spürbare Verbesserungen bei den Dienstleistungen der Bürgerämter zählen zu den Schwerpunkten des Senats. Neben dem Ausbau der Digitalisierung wurden unter anderem 100 zusätzliche Stellen in den Ämtern geschaffen. Außerdem steht ein sogenannter Springerpool mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für flexible Einsätze zur Verfügung. Ein Rekrutierungsservice im Landesverwaltungsamt soll den Bezirken helfen, freie Stellen in den Bürgerämtern schneller zu besetzen. Erst im Juli wurde in Marzahn-Hellersdorf ein zusätzliches Bürgeramt eröffnet.