Ausstellung zum 50. Geburtstag des Campus Benjamin Franklin.

Wie sah der Campus Benjamin Franklin zu seiner Eröffnung im Oktober 1968 aus? Was machte das modernste und größte Klinikum Europas so besonders? Antworten auf diese und andere Fragen bietet eine Jubiläumsausstellung.

Vor 50 Jahren hat der heutige Campus Benjamin Franklin (CBF) seinen Betrieb aufgenommen. Aus diesem Anlass können Interessierte die Geschichte des CBF sowie Zeitzeugen-Berichte im Rahmen einer Ausstellung in dem Komplex (Hindenburgdamm 30) näher kennenlernen. Die kürzlich eröffnete Jubiläumsausstellung „50 Jahre Klinikum Steglitz“ zeigt das Krankenhaus im Wandel der Zeit und stellt Geschichten von Zeitzeugen vor. Am Eröffnungstag präsentierten Studierende der Charité ihre Plakatgestaltungen, mit denen sie die Erinnerungen von ehemaligen und aktuellen Weggefährten des CBF festhielten. Die Ausstellung wird bis März 2019 im Südfoyer gezeigt und ist täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Ideale Einheit

Als der CBF als „Klinikum Steglitz“ im Herbst 1968 feierlich eröffnet wurde, prophezeite die Berlin-Verantwortliche des US-Außenministeriums Eleanor Lansing Dulles: „Dieser Bau hat nicht nur wissenschaftlichen und kulturellen Wert, er hat vor allem politische Bedeutung. Er wird in 100 Jahren noch stehen als äußeres Zeichen für die Macht der Wissenschaft.“ Für die Hälfte der Zeit habe sich die Prognose der sogenannten „Mutter Berlins“, die als große Förderin der Stadt während des Kalten Krieges galt, bereits bewahrheitet, teilt die Charité mit.

Der Neubau repräsentierte eine „ideale funktionale Einheit von Krankenversorgung, Forschung und Lehre“ und habe als Vorzeigeprojekt modernen Krankenhausbaus gegolten. Die Planer übernahmen eine Reihe neuer Ideen, die den amerikanischen Krankenhausbau der Zeit kennzeichneten. Der Bauentwurf beruhte auf dem „Departementsystem“, also dem Konzept, einzelne Kliniken in einem kompakten Bau mit kurzen Wegen „unter einem Dach“ zusammenzufassen.

Politische Dimension

Der Neubau war für die Medizinische Fakultät dringend erforderlich und sollte Provisorien abhelfen, die die Freie Universität seit ihrer Gründung 20 Jahre zuvor begleitet hatten. Der medizinische Unterricht „im Westen“ hatte vor allem in Städtischen Krankenhäusern stattfinden müssen. Im Frühjahr 1958 ersuchte der Regierende Bürgermeister Willy Brandt die US-Regierung zu erwägen, „ob es wünschenswert sei, in Berlin ein Krankenhaus zu bauen, als weiteren Beweis des amerikanischen Interesses an der Zukunft der Stadt“.

Datum: 15. Oktober 2018. Text: Redaktion. Bild: Charité Campus Benjamin Franklin