LSB-Präsident Thomas Härtel sieht im Falle einer deutschen Olympiabewerbung gute Chancen für Berlin.
LSB-Präsident Thomas Härtel sieht im Falle einer deutschen Olympiabewerbung gute Chancen für Berlin. Foto: Andreas Gora/dpa

Berlin (dpa) – Eine nationale Bewerbung um die Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele sollte es werden – ein Wettkampf zwischen vier Städten oder Regionen wird ausgetragen. «Natürlich ist ein gewisser Wettbewerb bei diesem Verfahren geben, obwohl eigentlich anderes gewollt war», sagte Berlins LSB-Präsident Thomas Härtel der Deutschen Presse-Agentur, «aber wir sind im Sport und wir leben vom Wettbewerb.»

Neben Berlin wollen auch München, Hamburg und das Ruhrgebiet die Spiele an Land ziehen – vorausgesetzt auf der Mitgliederversammlung am 7. Dezember in Frankfurt/Main wird dafür gestimmt, dass Deutschland sich für die Spiele 2036 oder 2040 bewerben soll. 

Anzeige

Bouffier mahnt zur Einigkeit

Auf dem Weg dorthin hat der ehemalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, aktuell im Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für besondere Aufgaben, die Landessportbünde auf einem Workshop in der vergangenen Woche auf eine gewisse Einigkeit eingeschworen – auch im Hinblick auf eine Gesellschaft, die ziemlich auseinanderdrifte.

Auf dem Workshop erläuterte zudem der Sportmanager Michael Mronz, der seit 2023 dem Gremium des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angehört, die neuen Anforderungen der obersten Olympiawächter. 

Faktoren abseits des Spitzensports werden auch bewertet

«Es werden bei der Entscheidung des IOC nicht nur die Belange der Spitzensportler, sondern auch andere Faktoren bewertet, die über den Spitzensport hinausgehen», sagt Härtel, «dabei spielen die Landessportbünde eine zentrale Rolle in Hinsicht auf die Infrastruktur, Bildung, Bewegung in der Schule und in der Kita. Es geht eben auch nicht immer nur um höher, schneller, weiter, sondern eben auch dieses “together” spielt eine zentrale Rolle.»

Angesichts der Anforderungen, dass über 70 Prozent der Athleten im Olympischen Dorf zusammenkommen sollen und 90 Prozent temporäre Sportstätten am Ort sind, sieht Härtel die Hauptstadt auch aufgrund der infrastrukturellen Voraussetzungen in «der Pole Position». Wobei die anderen Bewerber sich laut Härtel auch dort verorten. 

«Optimistischer nach Hause gefahren»

Doch gerade Berlin und auch München hätten «eine bessere Startposition. Daher werden sich München und Berlin immer natürlich beobachten.» Angesichts der Ausführungen von Mronz, sagte Härtel, sei er «etwas optimistischer nach diesem Workshop nach Hause gefahren.»