Kleines Mädchen nimmt seine Medizin in Flüssigform
Kleines Mädchen nimmt seine Medizin in Flüssigform. Symbolfoto: imago / Panthermedia

Wer im Moment mal eben in die Apotheke huschen will um Schmerztabletten oder ein fiebersenkendes Mittel zu kaufen, der wird vermutlich wieder enttäuscht von dannen ziehen müssen. Viele Medikamente sind nämlich im Moment nicht verfügbar.

Schon im Juli listete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte etwa 250 Medikamente auf, die nicht lieferbar sind. Und offenbar hat sich die Lage bisher nicht verbessert. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt offiziell bekannt, dass es „zur Zeit zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit“ bei der Versorgung mit Paracetamol-haltigen Fiebersäften kommen kann. 

Corona ist Schuld an Lieferengpässen

Gerade bei Kindern, die erkrankt sind, wird gerne zu Fiebersäften gegriffen, denn sie erhalten die klassischen Schmerzmittel-Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen. Doch Pustekuchen: nicht mehr erhältlich. Der Grund für die Lieferengpässe liegt unter anderem noch immer an der Corona-Pandemie. China und USA gehören zu den weltweit größten Herstellern von Ibuprofen und Paracetamol.

Doch aufgrund der Pandemie hängen viele Arzneimittel noch immer in den Exporthäfen fest und die USA hatten kürzlich solche technischen Probleme, dass die Produktion vollständig gestoppt werde musste. Nur noch Indien kann problemlos produzieren und liefern – kommt aber angesichts der alleinstehenden Position im Moment kaum dem Bedarf hinterher.

Apotheken sollen selbst anmischen

Berlin meldete bereits vor drei Wochen einen Lieferengpass bei Kinder-Fiebersäften. Schmerzmittel in Tablettenform sind nur für Kinder ab sechs Jahren zu empfehlen, andere Alternativen gestalten sich als schwierig. In Abstimmung mit dem Krankenkassen-Spitzenverband GKV und dem Apothekenverband ABDA werde allerdings auf die Möglichkeit verwiesen, dass Apotheken die Fieber- und Schmerzmittel selbst anmischen.