Potsdam (dpa/bb) – Die inzwischen verbotene russische Menschenrechtsorganisation Memorial steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Brandenburger Landtag. In der Schau mit dem Titel «Das andere Russland» ist die Geschichte, Arbeit, Verfolgung und Auflösung von Memorial zu sehen, wie der Landtag mitteilte. In der Ausstellung sind unter anderem Zeichnungen von Häftlingen und ein im Straf- und Arbeitslager notdürftig angefertigtes Kleid zu sehen. Auf Monitoren werden Gespräche mit Überlebenden und Aktivistinnen und Aktivisten gezeigt.
Das Netzwerk sammelte seit der Gründung 1989 in der Sowjetunion Zeugnisse und Erinnerungen von Überlebenden staatlicher Gewalt und dokumentiert seit 2009 Schicksale politischer Gefangener in Russland. Im Jahr 2022 wurde die Organisation für ihre Arbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Die Ausstellung wird am 9. September von Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke eröffnet. Auch die Vorsitzende von Memorial, die russische Historikerin Irina Scherbakowa, wird erwartet. Die Schau ist vom 10. September bis 6. November zu sehen.