Studierende Wohnen
WG-Zimmer werden immer teurer in Berlin. Bild: IMAGO/Frank Sorge

Wer im Jahr 2013 nach Berlin gezogen ist, musste für ein WG-Zimmer durchschnittlich 335 Euro im Monat zahlen. In diesem Jahr liegt die Durchschnittsmiete bei 550 Euro. Für viele Studierende wird das zum Problem.

Wohnen in Berlin wird immer teurer – auch für Studierende. Zum Semesterstart zeigt sich, wie extrem der Anstieg der Durchschnittsmieten für WG-Zimmer ist. Zahlten Studierende im Jahr 2013 noch durchschnittlich 335 Euro und im vergangenen Jahr 495 Euro, liegen die Kosten aktuell bei 550 Euro für ein Zimmer. Das entspricht einem Anstieg von 64 Prozent.

WG-Zimmer immer teurer

Ausgewertet wurden diese Zahlen vom Moses Mendelssohn Institut und der Plattform WG-gesucht.de. Dabei wurden die Wohn-Angebote in allen 95 deutschen Hochschulstädten ab 5.000 Studierende ausgewertet. In Auftrag gegeben wurde die seit 2013 stattfindende, unabhängige Marktbeobachtung vom Projektentwickler GBI Holding AG. Ergebnis: In 89 von

95 Städten der Hochschulstädte-Liste sind Zimmer in einer WG jetzt teurer als noch 2021, so Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor am Moses Mendelssohn Institut (MMI).

Grund sei ein Nachholeffekt nach zwei Jahren Corona-Pandemie. Für viele Studierende ein Problem. Denn auch wenn die Wohnkostenpauschale im Rahmen der BAföG-Reform erst im Juli von 325 auf 360 Euro erhöht wurde, reicht das Geld meist nicht aus. Und die aktuelle Inflation und Gaspreissteigerung dürfte die Situation noch verschärfen. „Es ist zu befürchten, dass die Preissteigerungen beim Studentischen Wohnen erst am Anfang stehen. Viele Abschlagszahlungen für Energie sind noch nicht an das aktuelle und erwartete Preisniveau angepasst. Hier wird es sicherlich negative Überraschungen bei der Abrechnung geben“,

so Dr. Brauckmann: Für die jungen Menschen in der Ausbildungsphase bedeutet dies eine erhebliche Zusatzbelastung. Schon jetzt machen die Wohnkosten einen Großteil des verfügbaren Budgets aus.

Volle Wartelisten

Ein Ausweichen auf günstige Wohnheimplätze ist derzeit auch keine wirkliche Alternative. Bis zu 3.000 Studierende stehen dort auf den Wartlisten. Übrigens sind die Zimmer in Berlin noch vergleichsweise günstig. In München kosten WG-Zimmer im Schnitt 700 Euro.

Text: kr