Die Einreichungsphase der Aktion „Kunst für Alle“ ist beendet (Bewerbungsfrist endete am 14. Dezember). Im Januar nimmt die Auswahljury ihre Arbeit auf.
Berlins Kultursenator ließ sich nicht lange bitten: Mit Freude hatte Klaus Lederer die Schirmherrschaft für „Kunst für Alle“ übernommen. Eine „tolle Aktion“, wie er es ausdrückte, weil Berliner Abendblatt und Berliner Rundfunk 91.4 einen Beitrag leisten, Kunst möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und gleichzeitig „diejenigen, die Kunst produzieren, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten finanziell“ zu unterstützen.
Fünfköpfige Jury
Diesem Teil der Aktion kommen wir jetzt mit großen Schritten näher. Doch ehe die fünfköpfige Jury tagen kann, wird hinter den Kulissen fleißig sortiert, denn leider haben nicht alle Einreicher die Qualifizierungshürden – unter anderem waren dies Professionalität, Ausstellungstätigkeit sowie Lebens- beziehungsweise Arbeitsmittelpunkt Berlin – gemeistert.
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Zu den Kunstschaffenden, deren Werk wir – dieses Mal zumindest noch – aussortieren mussten, gehört die achtjährige Mia aus Hohenschönhausen. „Sie malt für ihr Leben gerne mit allen möglichen Farben und Materialien“, hatte Mama Anja zum Bild „Luftballon“ geschrieben. Und darauf aufmerksam gemacht, dass immerhin der Pflege-Opa schon ein Bild gekauft hat. Mia hat Talent und wir werden ihr künstlerisches Werden und Wachsen weiter beobachten.
Keine Selbstverständlichkeit
Dort, wo Mia eventuell mal hin will (nämlich als Künstlerin zu arbeiten und zu leben), sind jene mehr als 400 Bewerberinnen und Bewerber schon angekommen, deren Arbeiten am 12. und 13. Januar von unserer fünfköpfigen Jury begutachtet werden. Sicherlich kein leichtes Unterfangen, aber eines, dem sie mit großer Vorfreude entgegensieht, wie Jury-Chefin Ila Wingen im Interview (siehe linke Spalte) betont.
Ila Wingen zur Seite stehen mit Lisa Marei Schmidt die Leiterin des renommierten Brücke-Museums, Hermann Noack, Chef der gleichnamigen Kunstgießerei sowie mit Stefanie Schweda und Ulf Teichert zwei kunstverständige Redaktionsvertreter von Berliner Rundfunk 91.4 und Berliner Abendblatt.
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Diesem Quintett obliegt es, jene 60 Werke auszuwählen, deren Schöpferinnen und Schöpfer ein Einreichungshonorar von 200 Euro erhalten. „Dieser Teil der Aktion ist immens wichtig“, so Ila Wingen, weil es längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist, dass Künstler für ihre Arbeit ein Honorar erhalten.
„Die Gesellschaft muss verstehen, dass es irgendwann keine Künstlerinnen und Künstler mehr gibt, wenn diese für ihre Arbeit nicht bezahlt werden.“ Auf dieses Problem aufmerksam zu machen, so Ila Wingen, sei auch Aufgabe der Aktion „Kunst für Alle“.
Leser stimmen ab.
Ab Ende Januar kommen wir zu jenem Teil der Aktion, den Senator Lederer mit den Worten umschrieb, „Kunst möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen“. Im Wochenrhythmus werden Berliner Abendblatt und Berliner Rundfunk 91.4 immer jeweils zehn Kunstwerke und ihre Schöpferinnen und Schöpfer vorstellen.
Pro Woche können die Leser und Hörer über ihr „Kunstwerk der Woche“ abstimmen. Aus allen Einsendungen wiederum werden pro Woche zwei gezogen, die ihr persönliches Lieblingskunstwerk geschenkt bekommen. Und dann hoffentlich das Gefühl erleben, von dem Ila Wingen so mitreißend erzählen kann: „Kunst macht glücklich!“
Text: Ulf Teichert
Wir bedanken uns herzlich bei folgenden Unternehmen, die die Aktion „Kunst für Alle“ unterstützen: LOTTO Berlin, GASAG, GRG-Die Gebäudereiniger, EGRO Mediengruppe.