Berlins Senator für Kultur und Europa: Klaus Lederer. Foto: IMAGO / Emmanuele Contini
Berlins Senator für Kultur und Europa: Klaus Lederer. Foto: IMAGO / Emmanuele Contini

Seit gestern läuft in der Berliner Kulturbrauerei das diesjährige Popkultur Festival – auch in diesem Jahr wieder von Boykott-Aufrufen und Debatten um die Festivalfinanzierung durch Fördermittel der Botschaft Israels begleitet.

Nach Claudia Roth und anderen Politikern hat nun auch Berlins Kultursenator Klaus Leder die Boykott-Aufrufe der antiisraelischen BDS-Bewegung gegen das Popkultur-Festival scharf verurteilt.

„Diese Aufrufe, begleitet von massivem Druck gegenüber Künstlerinnen und Künstlern, sind widerlich.“, schrieb Lederer auf Twitter und fügt hinzu: „Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, wie ich BDS sehe: Unter dem sehr dünnen Deckmantel der Kritik an der Politik des Staates Israel werden durch den BDS massiv antisemitische Denk- und Deutungsmuster bedient.“ Den kompletten Thread gibt es bei Twitter zu lesen.

Leider gibt es auch in diesem Jahr wieder BDS-Boykottaufrufe gegen das @popkulturberlin. Diese Aufrufe, begleitet von massivem Druck gegenüber Künstlerinnen und Künstlern, sind widerlich. 1/4

— Klaus Lederer (@klauslederer) 24. August 2022

Zahlreiche Künstler sagten ab

Das Festival sieht sich seit 2019 mit Boykott-Aufrufen konfrontiert, weil es für seine Arbeit unter anderem auch aus Israel finanzielle Unterstützung bekommt. Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Boykott-Aufruf, dem vereinzelt Absagen von Künstlerinnen und Künstlern folgten.

So haben die Pariser Musikerin Lafawndah und der Londoner Act Trustfall ihren Boykott und somit auch ihre Nicht-Teilnahme nur wenige Tage vor dem Beginn des Festivals bekannt gegeben. Zudem sollte die in Saudi-Arabien geborene Londonerin Alewya auf der Bühne stehen. Doch auch sie sagte ihre Teilnahme am Popkultur-Festival kurzfristig aus politischen Gründen ab.

Die Kulturbrauerei in Berlin-Prenzlauer Berg. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter
Kulturbrauerei in Berlin-Prenzlauer Berg. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter

Volles Programm bis Freitag

Das drei Tage dauernde internationale Festival von Musicboard Berlin will Künstlerinnen und Künstler, Musikwirtschaft, Publikum und Medien zusammenbringen. Ein Ziel ist die Förderung des Nachwuchses. Neben zahlreichen Konzerten gehören Gespräche, Lesungen, Ausstellungen und Filme zu den zahlreichen Programmpunkten.

Bis zum morgigen Freitag gibt es in der Kulturbrauerei im Rahmen des Popkultur-Festivals noch zahlreiche Bands und Künstler zu entdecken. Unter anderem heute spielen noch Gewalt, Isolation Berlin und Uffie. Zu den Acts morgen zählen unter anderem Hannah Diamond, Aisha Vibes und Fehler Kuti. Tagestickets für heute sowie morgen sind noch zu haben.  

Text: red/dpa/su