Eschenbach dirigiert
Christoph Eschenbach dirigiert das Konzerthausorchester auch am 17. März. Foto: Marco Borggreve

Zahlreiche Berliner Kulturinstitutionen und Künstler engagieren sich für die aus Ukraine geflüchteten Menschen und laden zu Benefizveranstaltungen ein.

Konzerthausorchester Berlin am 17. März

Das Konzerthausorchester Berlin und sein Chefdirigent Christoph Eschenbach widmen dieses Konzert ukrainischen Kindern und ihren Familien. Die Erlöse und Spenden gehen an das SOS-Kinderdorf Ukraine.

Aus der Einladung: Das Leben und Wohlergehen der 7,5 Millionen Kinder im Land ist in Gefahr.

SOS-Kinderdorf Ukraine ist vor Ort und unterstützt in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen Heimkinder und Binnenflüchtlinge mit einem Soforthilfeprogramm in der Westukraine.

Die Mitarbeiter vor Ort planen den Kauf und die Verteilung von Hilfsgütern sowie die psychosoziale Betreuung von Kindern und ihren Familien.

Chefdirigent Christoph Eschenbach: „Es ist mir ein sehr persönliches Anliegen, im Rahmen unserer Schostakowitsch-Hommage mit meinem Orchester ein musikalisches Zeichen zu setzen. Die Trauer, die aus vielen Werken Schostakowitschs spricht, ist auch unsere. Die Hoffnung, die dennoch durch die Musik schimmert, dürfen wir nicht verlieren!“

Auf dem Programm stehen von Eduard Resatsch „Ukraina – den Opfern des Kieges“ sowie von Dimitri Schostakowitschs Konzert für Violoncello und Orchester Nr 1 Es-Dur op. 107 und die Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65.

Tickets gibt es online oder unter der Telefonnummer (030) 203 09 21 01.


Komödie am Kurfürstendamm am 21. März

Plathe als Schwejk
Walter Plathe schlüpft noch einmal in die Rolle des braven Soldaten Schwejk. Foto: DERDREHMEL

Vor 100 Jahren erschien „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“. Anlässlich dieses Jubiläums ist Walter Plathe am 21. März, 19 Uhr, noch einmal in seiner Paraderolle als Schwejk auf der Bühne der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater zu erleben. Der Erlös der Vorstellung fließt an die Nothilfe Ukraine der Aktion Deutschland Hilft.

Inhalt: Schwejk ist durch ein amtsärztliches Attest als „blöde“ ausgewiesen und wird im Krieg dem Oberstleutnant Lukas als Bursche zugeteilt.
 
Sein Pflichtbewusstsein und Befehlsgehorsam übertreffen alle Erwartungen. Schwejk erfüllt seine Aufgaben über Gebühr und führt damit ihre Sinnhaftigkeit ad absurdum. Mit seinen Anekdoten stellt er die ganze Lächerlichkeit des Patriotismus und Militarismus bloß.
 
Der „kleine Mann“ verteidigt so im Chaos des Krieges seine persönliche Freiheit, indem er sich mit Hilfe seines Humors souverän über die Ereignisse stellt.
 
Die Ein-Personen-Version des Stücks „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ ist Walter Plathe auf den Leib geschrieben, so dass er alle Register seines komödiantischen Könnens ziehen kann. Am Klavier wird dieser zuweilen auch scharfsinnig singende Schwejk begleitet von Peter Buchheim.
 
Tickets gibt es online oder per Telefon (030) 88 59 11 88
 
 

Sing-Akademie am 26. März

Aus Anlass des 20. Jubiläums der Rückkehr ihres Notenarchivs aus Kyjiw widmet die
Sing-Akademie zu Berlin der ukrainischen Musik am 26. März, 20 Uhr, ein Konzert im Berliner Dom. Alle Einnahmen gehen an die Initiative Heart for Ukraine.

Auf dem Programm stehen Werke von Johann Michael Bach und Georg Philipp Telemann, kontrastiert mit vierstimmigen geistlichen Konzerten von Maxim Beresowski, des „ukrainischen Mozart“, und mit Musik des zeitgenössischen ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov.

Hintergrund: Im Dezember 2001 kamen etwa 280.000 Notenseiten, Autographe, Abschriften und Notendrucke in 241 Kartons zurück in den Besitz der Sing-Akademie zu Berlin.

Die Regierung der Ukraine hatte sich entschieden, die 1945 in russischen Besitz gelangte, dann lange verschollen geglaubte „Beutekunst“ der Sowjetarmee der Sing-Akademie zurückzugeben.

Es handelte sich bei dieser Rückgabe um einen in der Nachkriegsgeschichte bislang einmaligen Akt der Völkerverständigung.

Tickets kosten ab 24,75.


Komödie am Kurfürstendamm am 28. März

„Mich schockieren die Bilder aus der Ukraine und ich hoffe von ganzem Herzen, dass der Krieg bald ein Ende hat. Aber glauben tue ich das nicht,“ gibt Theaterdirektor Martin Woelffer zu.

Zweite Benefiz-Gala

Um die eingekesselten Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten zu unterstützen, veranstaltet die Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater am 28. März ein zweites Benefiz gegen den Krieg.

Die Idee zu dieser Veranstaltung hatte Ilja Richter, der findet: „Kurt Tucholsky hatte vergeblich versucht mit seiner Schreibmaschine eine Katastrophe aufzuhalten. Wie sollten wir das also schaffen? Aber nur gegen Wölfe flüstern wollen wir auch nicht. Also dachte ich: Schillern wir für die Ukraine!“

Lesen und Singen

Und so denken mit ihm auch: Brigitte Grothum, die aus „Ein deutsches Leben“ liest, den Memoiren von Brunhilde Pomsel, die als Sekretärin für Propagandaminister Joseph Goebbels tätig war.

Harald Martenstein ist mit einer Lesung dabei. Gayle Tufts tritt mit ihrem very begabten Pianisten, Komponisten und ostdeutschen Bühnenpartner for Life, Marian Lux, auf.

Klaus Hoffmann präsentiert Songs aus seinem großen Repertoire. Dominic Raacke liest aus Werken von Serhij Zhadan. Auch Katja Weitzenböck tritt auf.

Chor tritt auf

Walter Plathe zeigt einen Ausschnitt aus seinem Programm „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ und Michel Bergmann liest aus seinem Erzählband „Alles was war“.

Der Abend wird durch einen Auftritt des Chors der Komödie am Kurfürstendamm, „Die Herzschrittmacher“, sowie des Pianisten Maximilian Szadziul abgerundet.

Ilja Richter moderiert und präsentiert zwei Songs aus seinem aktuellen Programm „Meine Lieblingslieder“.

Sämtliche Ticketerlöse aus der Vorstellung fließen an Aktion Deutschland Hilft.

Text: Redaktion