Landwehrkanal Müll

Müll, so weit das Auge reicht. Das gibt es in Kreuzberg und zunehmend auch am Landwehrkanal. Überquellende Mülleimer, Dreck, Pizzakartons und Zigarettenstummel trüben den Blick auf den Kanal und die ersten Frühlingsblüten. 

Zunehmend beschweren sich die Menschen, die eigentlich die steigenden Temperaturen in der Stadt genießen wollen, über den Müll. Besonders schlimm ist derzeit die Situation am Landwehrkanal, aber nicht nur. Eine Leserin hat sich etwa mit einem Foto vom verdreckten Urbanhafen an die Redaktion gewandt: „Nicht nur am Urbanhafen, auch auf der Admiralsbrücke und am Kottbusser Tor, überall Müll“, schrieb die Leserin.

Friedrichshain-Kreuzbergs Müll-Problem ist kein neues. Der Bezirk scheint dem Abfall kaum Herr zu werden. „Das Thema bleibt unverändert eine große Herausforderung durch die massive Nutzung unserer Parks und Grünanlagen“, so Bezirksamtssprecherin Sara Lühmann auf Anfrage. „Das Bezirksamt setzt bei der Vermeidung von Müll an und hat ein Zero-Waste-Konzept mit zahlreichen Maßnahmen.“

Mehr Reinigungen, Veranstaltungen in Parks

Der Bezirk hat in der Vergangenheit schon einiges versucht, um das Müll-Problem in den Griff zu bekommen. Zwar hat er schon 2019 das Personal des Grünflächenamts aufgestockt und die Zahl der wöchentlichen Reinigungen erhöht, der Abfall scheint dennoch noch allgegenwärtig zu sein. Besonders schlimm ist die Situation vor allem rund um das Paul-Lincke-Ufer.

Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) forderte mehr Polizeipräsenz an den Drogen-Hotspots – und für Obdachlose schafft der Bezirk zwei Stellen für aufsuchende Sozialarbeit. Der Görlitzer Park soll vermehrt als Veranstaltungsort für kleine kulturelle Events oder Aktivitäten von Sportvereinen fungieren. Der Bezirk rechnet in diesem Jahr mit rund 900.000 Euro Kosten für die Müllentsorgung, im vergangenen Jahr waren es 667.000 Euro. 2016 waren es nur 447.000 Euro.

Nun will das Grünflächenamt bis Ostern die Abfallbehälter der Grünanlagen erneuern. Dabei sollen dann auch neue Mülleimer dazu kommen. 

Datum: 3. März 2021, Text: ast, Bild: Stefan Bartylla