Berlin (dpa/bb) – Bei einer Kontrolle wegen einer weggeworfenen Zigarettenkippe ist ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes Pankow von einem 30-jährigen Mann angegriffen und gebissen worden. Nach Angaben der Berliner Polizei hat der Angreifer eine ansteckende Krankheit und sein Opfer damit möglicherweise infiziert. Informationen zur Art der Krankheit lagen der Polizei nicht vor.
Der Mann hatte demnach mehrfach mit der Faust auf Ordnungsamtsmitarbeiter eingeschlagen. Dieser setzte laut Polizei Reizstoff ein, woraufhin der Angreifer ihn umklammerte, ins Gesicht biss und weiter schlug. Eine Kollegin wurde den Angaben zufolge beleidigt. Die Tat ereignete sich am S-Bahnhof Pankow.
Gewerkschaft: «Szene wie aus drittklassigem Film»
«Was sich wie eine Szene aus einem drittklassigen Film liest, ist auf Berlins Straßen für unsere Einsatzkräfte leider bittere Realität», kommentierte Dirk Böttcher, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, diesen Vorfall. Er zeige einmal mehr, mit welcher Respektlosigkeit und Aggression Kolleginnen und Kollegen der Ordnungsämter konfrontiert seien. Dass der Kollege im Krankenhaus aufgenommen werden musste, zeige, welches Infektionsrisiko von einem Menschenbiss ausgehen könne.
Die Kontrolleure hatten den Mann angesprochen, weil sie seine Personalien aufnehmen wollten. Als er flüchten wollte, stellten sie sich ihm in den Weg. Nach dem Angriff flüchtete der Mann zunächst, konnte aber wenig später von alarmierten Polizisten festgenommen werden. Bei der Identitätsfeststellung des Mannes stellte sich heraus, dass er eine ansteckende Krankheit hat.