Mit der neuen Spielzeit 2022/23 steht die Komische Oper Berlin am Beginn einer mehrjährigen Umbruchphase mit personellen Wechseln.
Der bisherige Theaterchef Barrie Kosky verabschiedet sich nach zehn Jahren als Intendant. Gleichzeitig wird er dem Haus als Regisseur und Berater erhalten bleiben. Als neues Intendanzduo übernehmen die geschäftsführende Direktorin Susanne Moser und Operndirektor Philip Bröking im August gemeinsam die Leitung des Hauses.
Zwei neue Produktionen
Kosky wird nach Angaben vom Mittwoch zwei neue Produktionen betreuen. Geplant ist „…und mit morgen könnt ihr mich!“ ein Songabend mit Liedern von Kurt Weill aus seiner Berliner Zeit. Zudem ist Jerry Hermans Musical „La Cage aux Folles“ (Ein Käfig voller Narren) vorgesehen. Zum Saisonauftakt will Bühnenbildner Márton Ágh für „Intolleranza 1960“ von Luigi Nono in der Inszenierung von Marco Štorman den gesamten Bühnen- und Zuschauerraum in eine Eiswüste verwandeln.
Ein Höhepunkt ist auch zu erwarten, wenn sich Herbert Fritsch den „Fliegenden Holländer“ vornimmt und damit erstmals seit 60 Jahren wieder eine Oper von Richard Wagner am Haus realisiert. Fritsch hatte zuletzt mit einem turbulenten „Don Giovanni“ für Gesprächsstoff an der Komischen Oper gesorgt.
Bauliche Veränderungen
Die kommende Spielzeit steht auch für eine bauliche Erneuerung. Moser und Bröking präsentierten ein Modell für den anstehenden Um- und Neubau. Die Erweiterung der Komischen Oper wird einen Riegel bis zur Straße Unter den Linden bilden. Das Team um den Aachener Architekten Kilian Kada hatte sich in einem Wettbewerb um den Bau von Probebühnen, Büros und Technikräumen unter 63 Entwürfen durchgesetzt.
Das auf 227 Millionen Euro veranschlagte Projekt soll im kommenden Jahr mit Bestandsuntersuchungen beginnen. Einen Termin für die Neueröffnung gibt es noch nicht. Wegen Bauarbeiten wird das Ensemble vorübergehend in das Berliner Schiller Theater umziehen.
Quelle: dpa