Klimaaktivisten der Klima-Gruppe Letzte Generation blockieren eine Straße. Die Gruppe nennt sich inzwischen Neue Generation. (Archivbild)
Klimaaktivisten der Klima-Gruppe Letzte Generation blockieren eine Straße. Die Gruppe nennt sich inzwischen Neue Generation. (Archivbild) Foto: Bernd Thissen/dpa

Berlin (dpa/bb) – Mit dem Namen Neue Generation will die Nachfolgerin der Klimagruppe Letzte Generation für eine andere Umweltpolitik und mehr Demokratie kämpfen. Ein «Parlament der Menschen», das ab heute Nachmittag vor dem Bundestag in einem Kuppelzelt zusammenkommt, soll Lösungen entwickeln. Für die Zeit vom 2. bis 7. Juni kündigte die Initiative zudem eine «Widerstandswelle» in Berlin an, Schwerpunkt sollen dabei Demonstrationen und Aktionen am Axel-Springer-Hochhaus bilden.

Die Versammlung vor dem Reichstagsgebäude in Berlin soll laut Neuer Generation den «Aufbruch in eine neue Welt» symbolisieren. «Hier zählen nicht Macht oder Geld, sondern Vertrauen, Offenheit und der Wille zur Veränderung», so die Gruppe. In traditionellen Parlamenten dominierten meist Lobbys und parteipolitische Interessen, so ihre Kritik.

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Mitglieder der «Parlaments» aus 300 Interessierten ausgelost

Die Mitglieder des Bürgerrat-ähnlichen Parlaments wurden ausgelost. Interessenten wurden laut Initiative online und telefonisch gesucht. Aus 300 Interessenten seien 60 Menschen ausgelost worden – 29 Frauen, 28 Männer und 3 non-binäre Personen.

Die Zusammenstellung sei so vielfältig wie die deutsche Bevölkerung: Das Durchschnittsalter liegt demnach bei 45,6 Jahren, 28,3 Prozent der Mitglieder haben einen Migrationshintergrund. Auch die Bildungs-Abschlüsse seien gemischt, einige Beteiligte gingen noch zur Schule, andere übten einen Beruf aus.

Zunächst handele es sich bei den Beteiligten natürlich vor allem um Menschen aus der Bewegung selbst oder aus Sympathisierenden, räumte eine Sprecherin der Gruppe ein. «Hauptziel ist, von Mensch zu Mensch ins Gespräch zu kommen.» Das «Parlament der Menschen» soll am Sonntag enden.

Protestaktionen in Berlin geplant

Ab Montag sollen dann Protestaktionen starten und «ziviler Ungehorsam» gezeigt werden. «Wir wollen so protestieren, dass es nicht so leicht ignoriert werden kann», kündigte ein Klimaaktivist an. Konkrete Angaben zur Protestform machte er nicht. Die Aktionen seien aber «immer friedlich», hieß es.

Die Gruppe Letzte Generation entstand nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin und sorgte ab 2022 mit Blockadeaktionen zeitweise bundesweit für Aufsehen. Anfang 2024 kündigte die Gruppe einen Strategiewechsel an, einige Monate später dann die Namensänderung.