Die Komission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs der Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz wird aufgelöst. (Archivbild)
Die Komission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs der Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz wird aufgelöst. (Archivbild) Foto: Jens Kalaene/dpa

Berlin (dpa) – Die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in den katholischen Diözesen Berlin, Görlitz und Dresden-Meißen in einer gemeinsamen Kommission ist vorerst gescheitert. Das Gremium werde aufgelöst, teilte das Erzbistum Berlin mit. Nach weiteren Rücktritten aus der Kommission hätten die Bischöfe entschieden, die Amtszeit der verbliebenen Mitglieder zum 31. Mai zu beenden, hieß es in einer Mitteilung.

Die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (IKA) tagte seit Mai 2023. Sie sollte Fälle sexuellen Missbrauchs in den drei Bistümern und der Katholischen Militärseelsorge erheben und bewerten. Zudem sollte sie den Umgang mit Tätern und Betroffenen untersuchen und Strukturen aufdecken, die sexuellen Missbrauch ermöglicht oder erleichtert haben. 

Doch traten schon bei der Erarbeitung des ersten Jahresberichts Unstimmigkeiten zutage. Die Vertreter der Betroffenen in der Kommission meldeten sich mit einem eigenen Votum zum Bericht zu Wort und übten grundsätzliche Kritik. Das Gremium werde dem Anspruch nicht gerecht, eine unabhängige, transparente und partizipative Aufarbeitung sicherzustellen, hieß es in dem Minderheitenvotum vom Februar.

Nun erklärten die Bischöfe, die Auflösung der IKA folge aus «der vielfach vorgetragenen Bewertung, dass eine weitere Zusammenarbeit in dem gegebenen Rahmen trotz aller Bemühungen nicht möglich zu sein scheint». Man bedaure das ausdrücklich. Die Bischöfe fühlten sich dem Anliegen der Aufarbeitung weiter verpflichtet. Man werde sorgfältig prüfen, wie diese konstruktiv fortgeführt werden könne, hieß es weiter.