Hat mehrere Maßnahmen gegen Lehrermangel angeschoben: Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (Archivbild).
Hat mehrere Maßnahmen gegen Lehrermangel angeschoben: Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (Archivbild). Foto: Jens Kalaene/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg zeigt sich trotz des derzeitigen Lehrermangels zuversichtlich für das kommende Schuljahr – denn mehrere Maßnahmen laufen. «Wir haben schon eine erhebliche Anzahl an Kolleginnen und Kollegen gewinnen können», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Ja, das geht nicht ohne Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, in ganz Ostdeutschland ist das so. Das liegt nicht an den Studienplätzen.» Die genaue Zahl der fehlenden Lehrkräfte sei erst kurz vor dem Beginn des neuen Schuljahres bekannt. 

Freiberg verwies auf mehrere parallel laufende Maßnahmen wie das Programm 63+ zur Weiterbeschäftigung von Lehrkräften, auf eine neue Kampagne zur Lehrersuche und auf das Landlehrerstipendium. Diese Maßnahmen würden nicht für sich allein den Fachkräftebedarf beseitigen, sagte er. «Deswegen bauen wir Stück für Stück die Angebotskulisse für den Schuldienst auf.»

Neues Programm für ältere Lehrkräfte wirkt erstmals

Das Programm 63+ wirkt nach seinen Angaben das erste Mal zum kommenden Schuljahr. «Ich weiß, dass eine dreistellige Zahl an Kolleginnen und Kollegen mit den staatlichen Schulämtern in Kontakt ist», sagte Freiberg. «Das ist in unseren Prognosen noch nicht enthalten.» 257 Beschäftigungsangebote seien nach aktuellem Stand für das nächste Schuljahr ausgeschrieben. «Das Schuljahr 23/24 haben wir begonnen mit rund 540 Stellenangeboten.»

Zum jetzt auslaufenden Schuljahr waren insgesamt 1380 ausgebildete Pädagogen und Seiteneinsteiger unbefristet eingestellt worden. Damit waren laut Ministerium rund 460 Vollzeitstellen nicht besetzt. Unter Berücksichtigung der Teilzeitquote seien noch knapp 500 Stellen an den Schulen ausgeschrieben gewesen.

Freiberg: Unterrichtsausfall nicht gestiegen

Der Minister zog unter dem Strich eine positive Bilanz des Schuljahres. «Wir haben das Schuljahr bei allen Herausforderungen wie einer Krankheitswelle mit 12 Prozent Krankenstand im Herbst geschafft und das ist nicht überall in Deutschland so», sagte er. «In Brandenburg gibt es keine Zeugnisse, auf denen steht: Die Note wurde nicht erteilt, weil der Unterricht nicht erteilt wurde. Der ersatzlos ausgefallene Unterricht ist trotz der Herausforderungen in diesem Schuljahr mit 2,5 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres geblieben und ist nicht größer geworden. Das ist ein Verdienst der Lehrerinnen und Lehrer.»

Am Mittwoch, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, bekommen mehr als 316.700 Schülerinnen und Schüler an 938 Schulen in Brandenburg ihre Zeugnisse. Rund 25.300 Erstklässler werden zum neuen Schuljahr 2024/25 eingeschult, rund 23.500 Schüler haben nach der Grundschule ihre ersten Stunden an einer weiterführenden Schule.