Alternative: Lichtenbergs schonende Methode hat Erfolg.

Seit dem Jahr 2013 wird in Berlin der Eichenprozessionsspinner wegen gesundheitlicher Risiken für Bevölkerung flächendeckend bekämpft. Nach einem Senatsbeschluss im Dezember 2012 erhielten alle Bezirke finanzielle Mittel für den Einsatz des Biozids NeemProtect, um die weitere Ausbreitung des Schmetterlings einzudämmen. Als einziger Bezirk hatte sich Lichtenberg gegen den Einsatz des Biozides entschieden, weil zur präventiven Abwehr der mit Brennhaaren versehenen Raupen auch andere, streng geschützte Heldbock-Käfer und auch Amphibien oder Vögel von dem Einsatz betroffen gewesen wären. In Lichtenberg wurden die Nester des Eichenprozessionsspinners seit dem Jahr 2013 daher mechanisch beseitigt. Dies hat den Vorteil, dass tatsächlich nur eine Bekämpfung dieser Tierart stattfindet, während andere Arten nicht betroffen sind.

Erfolgreiche Methode

„Die Gesundheit unserer Bürger liegt uns gleichermaßen am Herzen wie der Erhalt von Flora und Fauna. Solange wir mit natürlichen Mitteln gegen Gefährdungen vorgehen können, werden wir diese Variante klar vorziehen. Rückblickend fühlen wir uns in unserer damaligen Entscheidung bestätigt, auf den Einsatz von Bioziden zu verzichten und stattdessen auf eine mechanische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zu setzen. Nach einem sehr starken Aufkommen im Jahr 2012 war die Zahl der betroffenen Bäume in den Folgejahren wieder überschaubar“, sagt Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung. So gab es im Jahr 2016 gerade mal sechs Meldungen zu insgesamt 18 Bäumen, bei denen sich der Verdacht auf EPS-Befall bestätigte. Von den 18 durch den Eichenprozessionsspinner betroffenen Bäumen stehen 7 in Alt-Hohenschönhausen und 5 in Karlshorst. Beide Ortsteile sind in 2016 am stärksten betroffen. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 war das Vorkommen in Karlshorst mit 20 befallenen Bäumen besonders stark ausgeprägt.

red, Bild: imago/Steinach