U-Bahnhof Unter den Linden; 04.12.20, Berlin;Foto: BVG/Oliver Lang
U-Bahnhof Unter den Linden. Foto: BVG/Oliver Lang

Die BVG will jetzt herausfinden, ob auch dezente Musik dazu beitragen kann, das Warten auf den Zug noch angenehmer zu machen. Dafür lassen die Berliner Verkehrsbetriebe und Klassik Radio im Rahmen eines Pilotversuchs U-Bahnhöfe klingen: Seit heute testet Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen gemeinsam mit dem größten Klassik-Sender der EU in vier Berliner Stationen, wie unaufdringliche Musik auf die Fahrgäste wirkt.

In den kommenden sechs Monaten können die Fahrgäste in Befragungen mitentscheiden, ob der Test ausgeweitet wird.

Speziell kuratierte Musikprogramme von Klassik Radio

Mit dem in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreiteten Sender Klassik Radio hat die BVG einen renommierten Partner für den Pilotversuch gewonnen. Dessen Musik-Experten haben speziell für den Test auf Berlins U-Bahnhöfen vier Musikprogramme kuratiert, zum Beispiel mit entspannender, klassischer oder anregender Lounge-Musik. Das neue Musikambiente erklingt ab sofort testweise auf den Bahnsteigen der U-Bahnhöfe Unter den Linden (U5), Strausberger Platz (U5), Südstern (U7) und Moritzplatz (U8). Wer will, kann auch daheim reinhören – über bvg.de/ambiente.


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Klassik oder Lounge – beruhigend oder belebend

Unterschiedliche Musikstile auf unterschiedlichen U-Bahnhöfen: Dem Testcharakter entsprechend wurden vier Stationen gewählt, die sich nicht nur baulich und somit akustisch unterscheiden. Sie haben auch verkehrlich eine jeweils andere Bedeutung, vom innerstädtischen Bahnhof unter dem Boulevard bis zum Bahnhof in einem Mischgebiet mit hohem Gewerbeanteil. Dabei gibt es keine feste Zuordnung des musikalischen Ambientes – Musikstile und Bahnhöfe werden im Laufe des Versuchs wechselnd kombiniert.

Durchsagen haben Vorrang

Damit die Durchsagen auf den Bahnsteigen gut zu verstehen sind und sich insbesondere blinde und sehbehinderte Menschen weiterhin gut orientieren können, wird die grundsätzlich dezente Musik bei Ansagen und bei Einfahrt und Aufenthalt eines Zuges am Bahnsteig automatisch ausgeblendet und unterbrochen. Das Vorhaben wurde vorab mit der Technischen Aufsichtsbehörde abgestimmt.

Text: red