Der Student und Berliner Ben Hengstmann ist Gründer des Instagram-Accounts "dasistberlinbitch". Foto: Paul Zinken/dpaDer Student und Berliner Ben Hengstmann ist Gründer des Instagram-Accounts «dasistberlinbitch».
Der Student und Berliner Ben Hengstmann ist Gründer des Instagram-Accounts "dasistberlinbitch". Foto: Paul Zinken/dpa

Männer flüchten im Cabrio vor der Polizei – im Rückwärtsgang, über den Mittelstreifen einer Straße und später zu Fuß. Festgehalten per Video, sind solche Szenen auf dem Account „dasistberlinbitch“ auf Instagram zu sehen.

Über 296.000 Menschen folgen der Seite. Ben Hengstmann (19) ist Gründer des Accounts, er kommt aus Berlin und ist Student. „Dass es so gut läuft, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt er. Vor drei Jahren – noch in der Schulzeit – habe er damit begonnen, Videos quer aus Berlin auf die Plattform zu laden. „Ich wollte was aufbauen, was es noch nicht gibt.“

Seine Idee beschreibt Hengstmann auf der Instagram-Seite so: „Der krasseste Shit aus Berlin! Schickt mir eure Berliner Aufnahmen“. Von diesen bekommt er mittlerweile 50 bis 100 pro Tag zugeschickt. Daneben verdient er sich mit Werbung auf der Seite und Produkten wie Aufklebern Geld dazu.

Keine Aktionen zum Nachmachen

Auf einigen Filmen sind Verfolgungsfahrten mit der Polizei zu sehen, eine andere Szene zeigt einen Mann, der auf dem Dach einer Bushaltestelle tanzt und durchbricht. „Ich weiß, dass es viele Videos gibt, wo man sagen kann: Okay, das muss man jetzt nicht unbedingt posten“, sagt er. Lieber versuche er dann zu vermitteln, dass man solche Aktionen nicht nachmachen soll.

„Ich poste das, weil das zur Stadt gehört.“ Immer wieder sorgen die Videos im Netz für Aufsehen – wie zum Beispiel eine ältere Frau, die einen Schwan von einer Brücke in Kreuzberg rettet und in den Landwehrkanal wirft.

Es gibt Grenzen

Die Rückmeldungen seiner Abonnenten seien seine Motivation, sagt Hengstmann. „Ich merke, dass die Leute immer mehr und mehr wollen, dass es stetig steigt und das ist das, was mich anspornt.“ Er wolle aber nichts veröffentlichen, bei dem absichtlich etwas beschädigt wird oder andere Menschen wirklich in Gefahr gebracht werden.

Auch der Berliner Polizei ist der Account bekannt: „Er ist ein Sammelbecken an Clips und Bildern der Insta-Community über Berlin und vieles, was in unserer Stadt passiert“, erklärt eine Sprecherin.

Da die Polizei Berlin Teil dieser Stadt sei und bei ihren Einsätzen wahrgenommen und oftmals auch gefilmt werde, sei es schlüssig, dass einige öffentliche Einsätze dort landen.

Text: dpa