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Hertha-Kapitän mit großer Ausdruckskraft

Kolumne

von Ulf Teichert

Union-Verteidiger Paul Jaeckel konnte angesichts einer überragenden Saison in den zurückliegenden Monaten ziemlich häufig jubeln. Herthas Marvin Plattenhardt hatte dagegen nicht allzu oft einen Grund zur Freude.

Schon gar nicht, wenn es gegen den Stadtrivalen ging. Dreimal traf Marvin mit seiner Hertha auf die Rot-Weißen aus Köpenick, dreimal zog die Elf aus dem tiefen Westend in Meisterschaft und Pokal den Kürzeren.

Seit einiger Zeit sind beide Spieler gemeinsam auf einem Plakat zu sehen. Mit diesem wirbt ein Streamingdienst für sein Fußball-Angebot. Gewundert hab‘ ich mich darüber schon ein wenig, weil auf dem Poster ein forscher Marvin Plattenhardt zu sehen ist und dahinter ein etwas angestrengt dreinschauender Paul Jaeckel.


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Den Kommunikationschef des Senders habe ich gefragt, wie es zu dieser Anordnung gekommen ist. Antwort: Man habe sich deshalb so entschieden, weil es um einen gewissen „Wow-Effekt“ gegangen und der „Hertha-Spieler der Ausdrucksstärkere“ gewesen sei. Ein Ranking der Vereine solle dieses Motiv nicht bedeuten. Man wünsche Union Berlin eine weitere überzeugende Saison.

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Auf dem Plakat geht‘s gar nicht um Spiel-, sondern um Ausdrucksstärke. Wenn die in Zukunft mit helfen sollte, Spiele zu gewinnen, dann können sich alle Hertha-Fans auf eine überragende Saison für die Alte Dame freuen.

Und jetzt verstehe ich endlich auch, warum man bei den Blau-Weißen Marvin Plattenhardt zum Kapitän befördert hat.