Ist Berlin eine kinderfreundliche Stadt?

Wie lebenswert eine Stadt ist, lässt sich vor allem an ihrer Kinderfreundlichkeit festmachen. Berlin ist – wie in vielen anderen Dingen auch – eine Stadt der Gegensätzlichkeiten. So lebt auf der einen Seite fast jeder dritte Minderjährige von Hartz IV-Leistungen, andererseits gibt es keine andere Stadt in Deutschland mit einem derart vielfältigen und größtenteils kostenlosen Freizeitangebot für Kinder. Oder dies: Einerseits hat eine Kooperation mehrerer Berliner Einrichtungen – vom Beirat für Familienfragen bis zur Industrie- und Handwerkskammer – den Wettbewerb „Unternehmen für Familien“ initiiert, andererseits suchen tausende junge Familien händeringend nach einem Krippen- oder Kitaplatz.

Zusätzliche Mittel werden bereit gestellt

Wie familienfreundliche Stadt geht, beweist Lichtenberg. Es ist der erste und bislang einzige Bezirk, dem der Verein „Familiengerechte Kommune“ diesen Titel zuerkannt hat. „Lichtenberg richtet den Fokus seiner Verwaltung auf die Familienförderung. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, begründet die Vereins-Geschäftsführerin, Beatrix Schwarze, die Entscheidung. Erst im April dieses Jahres unterzeichnete Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) den Vertrag, der sicher stellen soll, dass der Bezirk auch weiterhin dieses Zertifikat tragen darf. So hat der Bezirk beispielsweise zusätzliche Mittel für den Kita-Ausbau und weitere Familienzentren zur Verfügung gestellt, ein Familienbüro als Auskunfts- und Vermittlungsstelle für Angebote und Dienstleistungen rund um Familien eröffnet, eine Freiwilligenagentur ins Leben gerufen und aktuell ein neues „Büro 55 +“ ausgeschrieben.

Letzteres soll die zentrale Anlaufstelle für Informationen sein, die sich um das Älterwerden drehen. Auch Alleinerziehende sollen in Lichtenberg stärker unterstützt werden. „Familienfreundlichkeit“, so Grunst, „ist für uns eine Investition in die Zukunft, die sich auszahlt.“

Kostenlose Angebote mit dem Familienpass

Ein Beispiel für Kinderfreundlichkeit ist der vom JugendKulturService herausgegebene Familienpass. Familien können einkommensunabhängig für nur sechs Euro von den mehr als 500 familienfreundlichen Angeboten das ganze Jahr 2019 profitieren. Mit dem kompakten Freizeit- und Kulturtaschenbuch erhalten Berliner Familien neue Ideen und Impulse für ihre familiären Aktivitäten und können durch mehr als 300 Preisvorteile von 20 bis 50 Prozent und mehr deutlich sparen. Vieles im Pass kann mehrfach genutzt werden und teilweise sind die Angebote – zum Beispiel der dreimalige Eintritt in die Bäder der Bäderbetriebe – sogar kostenlos.

Ist Berlin eine kinderfreundliche Stadt?

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M. Wolf, Datum: 28. Dezmeber 2018, Text: Red, Bild:Thinkstock/iStock/kzenon