PETA-Aktivisten übergoßen sich vor dem Eingang zur Grünen Woche mit Kunstblut. Foto: PETA Deutschland
PETA-Aktivisten übergoßen sich vor dem Eingang zur Grünen Woche mit Kunstblut. Foto: PETA Deutschland

Nach zwei Jahren Corona-Pause eröffnete heute wieder die Grüne Woche in Berlin. Doch die Agrarmesse wird gleich zu Beginn von Protesten der Tierrechtsorganisation PETA begleitet. Die Aktivisten übergoßen sich mit Kunstblut, sie werfen der Messe sogenanntes „Greenwashing“ vor.

Bis Ende Januar präsentieren sich auf der Grünen Woche rund 1400 Aussteller aus 60 Ländern in den Berliner Messehallen. Doch die von Cem Özdemir und Franziska Giffey eröffnete Leistungsschau der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie steht erneut in der Kritik von Tierschützern und -aktivisten.

Neben Cem Özdemir war auch Franziska Giffey bei der Eröffnung der Grünen Woche dabei. Foto: IMAGO / Political-Moments
Neben Cem Özdemir war auch Franziska Giffey bei der Eröffnung der Grünen Woche dabei. Foto: IMAGO / Political-Moments

PETA kritisiert „Greenwashing“

Gleich mehrere PETA-Aktive übergoßen sich heute Vormittag in Tiermasken gekleidet vor dem Eingang zur Messe mit Kunstblut. Die Tierrechtsaktiven wollten mit der Aktion auf das „Greenwashing“ hinter den Werbeslogans und „Tierwohl“-Labels auf Produkten aufmerksam machen. Auf einem großen Banner war zu lesen, dass jede Haltungsform tötet und echtes Tierwohl nur vegan möglich sei.

Auf der Grünen Woche werden auch Tiere ausgestellt, und die tierhaltende Landwirtschaft nach der Ansicht von PETA irreführend und beschönigend dargestellt. Die Tierrechtsorganisation fordert deshalb, die landwirtschaftliche Tierhaltung massiv ab- und den veganen Ökolandbau breitflächig aufzubauen.

„Grüne Woche“ weist Kritik zurück

Auf Anfrage des Berliner Abendblatts hin, weist die Grüne Woche die Kritik der PETA-Aktivisten jedoch zurück. „Die Messe versteht sich als Dialogplattform“, heißt es seitens der Veranstalter. Dabei könne es jedoch nicht um Greenwashing gehen. Man würde auf der Messe „viele, sehr unterschiedliche Akteure“ finden, so wäre im Jahr 2020 beispielsweise Friday For Future mit eigenem Stand vor Ort gewesen. Auch PETA sei eingeladen, sich als Aussteller zu präsentieren.

PETA kritisiert unter anderem das "Greenwashing" der Grünen Woche. Foto: PETA Deutschland
PETA kritisiert unter anderem das „Greenwashing“ der Grünen Woche. Foto: PETA Deutschland

Scarlett Treml von PETA Deutschland wies jedoch darauf hin, dass diese Option mit hohen Kosten verbunden sei. Zwar sei auch PETA bereit für Dialoge, so Treml auf unsere Nachfrage, jedoch müsste der Stand über die gesamte neuntätige Dauer der Messe gebucht werden. Eine Aktion wie die heutige sei für PETA kostengünstiger und zugleich effektiver.

Die Veranstalter der Grünen Woche wollten die PETA-Aktion nicht unterbinden, das würde nicht dem Verständnis von Meinungsfreiheit der Messe entsprechen. Zudem fand die Aktion auch auf öffentlichen Straßenland statt und entzog sich somit der Zuständigkeit der Messe Berlin.

Weitere Aktionen im Rahmen der Grünen Woche plant die Tierrechtsorganisation PETA laut Scarlett Treml zumindest derzeit nicht, man sieht die heutige Aktion jedoch als Erfolg.

Text: dpa/red/su