Das Bundesverdienstkreuz
Das Bundesverdienstkreuz Foto: imago / Shotshop

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, übergibt am morgigen Freitag, den 23. September 2022 um 11.00 Uhr in ihrem Amtszimmer das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die Berliner Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann.

Giffey erklärt dazu: „Mit Mitte 90 spricht Ruth Winkelmann noch immer in Schulen und vor jungen Menschen über ihr Schicksal als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter im nationalsozialistischen Berlin. Die Scheidung der Eltern wurde erzwungen, ihr Vater in Auschwitz ermordet.“

Ruth Winkelmann beeindruckt Menschen mit ihrer Geschichte

Überlebt habe Ruth Winkelmann als vom Regime so genannte ‚Geltungsjüdin‘. Sie habe großes Glück gehabt und sei mit Mutter und Schwester in einer Laubenkolonie in Wittenau illegal untergekommen. Zum ersten Mal habe die heute 94-Jährige im Jahr 2002 Schulkindern ihre Überlebensgeschichte erzählt. Von da an ist sie andauernd als Zeitzeugin tätig. 

Giffey sagt dazu weiter: „Ruth Winkelmann hat die seltene Gabe, junge Menschen mit ihren Berichten mitzunehmen. Sie erklärt anschaulich, was die Kategorien, in die die Nationalsozialisten die Menschen einsortierten, im Alltag praktisch bedeutet haben. So wird konkret spürbar, was dieses unmenschliche Regime mit den Menschen gemacht hat.“

2011 erschien Ruth Winkelmanns Biografie

Es existiert auch eine, 2011 erschienene, Biografie der Holocaust-Überlebenden – „Plötzlich hieß ich Sara. Erinnerungen einer jüdischen Berlinerin“. Darin erzählt Winkelmann über ihr Leben als jüdisches Mädchen im nationalsozialistischen Berlin.

„Ich freue mich gemeinsam mit Ruth Winkelmann über die Ehrung, die sie durch den Bundespräsidenten erfährt und danke ihr für ihren Einsatz gegen das Vergessen“, so Franziska Giffey. 

Text: Red.