Müller sieht in der Zukunft «stambulante» Versorgung. (Archivbild)
Müller sieht in der Zukunft «stambulante» Versorgung. (Archivbild) Foto: Jens Kalaene/dpa

Wittstock/Dosse (dpa/bb) – Gesundheitsministerin Britta Müller zeigt sich zuversichtlich, dass es mit der Krankenhausreform kein Kliniksterben in Brandenburg geben wird. «Wir wollen, dass alle Krankenhausstandorte als Orte der regionalen Gesundheitsversorgung erhalten bleiben», sagte die parteilose Politikerin den «Potsdamer Neuesten Nachrichten» (PNN). 

Vor wenigen Tagen hatte die Betreibergesellschaft KMG Kliniken die Schließung des Krankenhauses in Wittstock/Dosse für Ende 2026 angekündigt, sich aber offen für eine mögliche weitere Nutzung gezeigt. Die KMG Kliniken begründen das Aus für das Krankenhaus mit den Vorgaben der Krankenhausreform.


Müller: Weg zum Arzt wird länger

Müller räumte ein, dass die Krankenhausreform Veränderungen bringen werde. «Ja, die Wege zum Arzt werden länger», sagte Müller der Zeitung. «Aber lieber länger fahren zu einem spezialisierten Krankenhaus, als falsch oder nicht behandelt zu werden. Die Qualität wird sich verbessern.» Aus manchen Krankenhäusern würden Polikliniken. Alle Standorte müssten sich neu ausrichten. «Wir brauchen nicht an allen Standorten alles», sagte Müller.

Der Ministerin zufolge gibt es einen Mangel an niedergelassenen Fachärzten, Augenärzten und Hautärzten. «Wenn man im ambulanten Bereich keinen Termin bekommt und wir gleichzeitig Krankenhäuser mit Fachärzten haben, die auf Patienten warten, dann muss man doch die Systeme vernetzen», sagte Müller. Die Zukunft der Versorgung sei eine Verzahnung ambulanter und stationärer Leistungen.

Zwei Kliniken nach Insolvenz wieder genesen

Die Krankenhausreform ist seit dem 1. Januar in Kraft. Geplant ist, dass die Länder ihren Kliniken bis Ende 2026 die jeweiligen Leistungsgruppen zuweisen. Die Finanzierung soll schrittweise auf das neue System umgestellt werden. «Ohne eine Krankenhausreform würde es definitiv Klinikschließungen geben», sagte Müller. 

Zwei Krankenhäuser – in Spremberg und Guben – sind nach ihren Angaben inzwischen erfolgreich aus einer Insolvenz gekommen. Der Landkreis Uckermark will zwei angeschlagene Klinikstandorte in Prenzlau und Angermünde absichern. Müller rechnet allerdings mit Protesten an Standorten mit Änderungen.