Verschmutzte Spielplätze Friedrichshain Kreuzberg

Müll, Kot und Drogenbesteck: Eltern klagen immer mehr über verschmutzte Spielplätze in Friedrichshain-Kreuzberg. Der Bezirk sieht dafür nur eine Lösung: Spielplätze umzäunen und abschließen. 

Das kündigte zumindest die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) auf Twitter an. Sie reagierte damit auf einen Post einer Mutter, die sich auf der Plattform über die Zustände auf verschmutzten Spielplätzen beschwerte: „Hat der Bezirk jetzt eigentlich vollends kapituliert? Anscheinend sind nun Spielplätze für Partyleute freigegeben und keinen juckt es? Ich ärgere mich, weil ich nicht verstehe, warum meine Kinder nicht mal mehr dort sicher spielen können“, schrieb Anja Sattelberger dort an die politisch Verantwortlichen gerichtet.

Hat der Bezirk @BA_Xhain jetzt eigentlich vollends kapituliert? Anscheinend sind nun Spielplätze für Partyleute freigegeben und keinen juckt es? Ich ärgere mich weil ich nicht verstehe warum meine Kinder nicht mal mehr dort sicher spielen können. @MonikaHerrmann1 @clara_herrmann pic.twitter.com/clQLqW8kDs

— Anja Sattelmacher (@ASattelmacher) November 15, 2020

„Öffentlich sein Geschäft verrichtet“

Zudem nannte sie ein konkretes Beispiel für die Zustände auf Spielplätzen. „Das Drachenhaus auf dem Drachenspielplatz ist nicht benutzbar, weil jemand (!!!) dort offensichtlich sein Geschäft verrichtet hat. Vor dem Spielplatz jede Menge Sperrmüll und anderer Müll. Warum gibt es keine Kontrollen nachts? Das ist echt nicht hinnehmbar!“, schrieb sie unter ihren eigenen Beitrag.

Auch die Initiative „Spielplatz in Not“ reagierte öffentlich auf den Tweet und machte damit auch auf das Problem der Obdachlosen und Drogenabhängigen aufmerksam: „Unsere Spielplätze sind, nach erfolgreicher Verdrängung aus dem Straßenbild, die scheinbar einzige Alternative für Wohnungslose und Drogenkonsumenten. Unsere Kinder finden täglich Spritzen, Pillen und Drogenreste. Die Verletzungen häufen sich.“ 

Gegen Müll Spielplätze umzäunen und abschließen 

Noch am selben Tag reagierte Herrmann auf den Tweet mit dem Hinweis, dass die Reinigungsleistung bereits erhöht worden sei. Eigentlich bräuchte es laut der Bezirksbürgermeisterin eine Verzehnfachung des Haushalts. Der Bezirk sieht für das Spielplatz-Problem deshalb nur eine – durchaus drastische – Lösung. „Wir werden leider auch die Spielplätze umzäunen und abschließen müssen“, so Herrmann.  

Die Initiative „Spielplatz in Not“ kritisiert diesen Umgang mit den finanziellen Mitteln. Die 145.000 Euro für die Reinigung der Spielplätze im Bezirk seien „schlappe 70 Euro monatlich pro Spielplatz“. Das decke höchstens eine oberflächliche Reinigung. 

Datum: 23. November 2020, Text: ast, Bild: Twitter, Anja Sattelmacher