Die Erhebung findet bereits zum zweiten Mal statt und soll den Angaben nach dazu beitragen, die Situation der Obdachlosigkeit zu verbessern. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild
Die Erhebung findet bereits zum zweiten Mal statt und soll den Angaben nach dazu beitragen, die Situation der Obdachlosigkeit zu verbessern. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild

Für eine zweite Zählung von obdachlosen Menschen im Sommer werden ab sofort Tausende freiwillige Helfer in Berlin gesucht.

Im Rahmen des Projekts „Zeit der Solidarität“ sollen Hunderte Kleingruppen unter professioneller Begleitung durch die Straßen der Stadt laufen, obdachlose Menschen zählen und ihnen Fragen zu ihren Lebensumständen stellen, teilte eine Sprecherin des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit am Dienstag mit.

Es hätten sich schon Hunderte Helfer registriert, die bei der ersten Erhebung Anfang 2020 mitgemacht hatten. Auch einige Neuanmeldungen gebe es bereits.

Situation der Obdachlosen verbessern

Alle Berliner seien eingeladen, sich bei der Aktion in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni zu beteiligen. Die Anmeldung sei online möglich. Die Erhebung findet bereits zum zweiten Mal statt und soll den Angaben nach dazu beitragen, die Situation der Obdachlosigkeit zu verbessern.

„Die Zeit der Solidarität ist auch ein Anlass, um dem schnellen Übersehen von Obdachlosigkeit im Alltag entgegenzuwirken und das Thema Obdachlosigkeit in der Öffentlichkeit zu thematisieren“, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) am Dienstag.

Begleitende Veranstaltungen

Im Februar 2020 hatten 2.600 Freiwillige 1.976 obdachlose Menschen erfasst. Manche Obdachlose hatten sich während des Zählungsprojekts versteckt oder bei Bekannten übernachtet, wieder andere reagierten nicht auf die Ansprache der Zähler.

Hilfsorganisationen gehen von weit mehr Obdachlosen in der Stadt aus. Aus insgesamt drei Zählungen und zahlreichen begleitenden Kultur- und Infoveranstaltungen sollen auch Forderungen an die Politik abgeleitet werden. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin unterstützt.

Text: dpa