Schilder an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit weisen die Staatsanwaltschaft Berlin und das Landgericht Berlin aus.
Schilder an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit weisen die Staatsanwaltschaft Berlin und das Landgericht Berlin aus. Foto: Sonja Wurtscheid/dpa

Berlin (dpa) – Weil er vor rund sechs Jahren in Berlin-Mitte eine Frau brutal überfallen haben soll, steht ein inzwischen in Duisburg verurteilter Mörder erneut vor Gericht. Der 35-Jährige soll bei der Tat in der Hauptstadt eine damals 64-Jährige vor ihrer Wohnungstür mit einem Teleskopschlagstock angegriffen und schwer verletzt haben. Er habe bei dem Angriff im November 2017 ihren Autoschlüssel geraubt und versucht, das in der Nähe geparkte Fahrzeug zu starten. Der Angeklagte kündigte zu Prozessbeginn am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht an, dass er sich äußern werde.

Der deutsche Staatsangehörige hatte im Mai 2017 in Duisburg eine 46 Jahre alte Café-Betreiberin erschossen. Festgenommen wurde er Anfang 2018 in Berlin. Im März 2019 sprach ihn das Landgericht Duisburg des Mordes schuldig und verhängte eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Richter gingen vom Mordmerkmal der Heimtücke aus. Zudem habe der Angeklagte aus Mordlust gehandelt, hieß es im Urteil. Zwischen Täter und Opfer habe es keine Beziehung gegeben – der Mann habe mit der Tat über längere Zeit gehegte Tötungsfantasien umgesetzt. Das Urteil ist rechtskräftig.

Die in Berlin überfallene Frau habe massive Schädelverletzungen sowie Frakturen an Armen und Händen erlitten, heißt es in der Anklage. Eine Gerichtssprecherin sagte, im Prozess wegen besonders schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung werde auch geprüft, ob im Fall eines Schuldspruchs auch die Unterbringung des Mannes in der Sicherungsverwahrung nach verbüßter Strafhaft erforderlich sei. Der Prozess wird am 9. Januar fortgesetzt.