Bürger bieten Unterkunft an
Bürger bieten Unterkünfte fuer die Flüchtlinge aus der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof. Foto: IMAGO / epd-bild/Rolf Zoellner

Berliner Flüchtlingsrat fordert bessere medizinische Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine.

Der Berliner Flüchtlingsrat dringt auf rasche und unkomplizierte Lösungen bei der medizinischen Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine.

Medizinische Versorgung

„Wir bekommen sehr viele Anfragen dazu“, sagte Sprecherin Martina Mauer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

„Ein Dach über dem Kopf zu haben, ist die eine Sache. Aber viele der Ankömmlinge sind auf Medikamente, aufwendige Behandlungen wie Dialyse oder auf Pflegeleistungen angewiesen.“

Hier seien noch viele ganz praktische Fragen offen. Das gelte auch für leistungsrechtliche Fragen, also die finanzielle Versorgung. „Man kann nicht davon ausgehen, dass alle genug Bargeld dabeihaben.“


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Komplizierte Regelungen

Mauer verwies auf komplizierte Zuständigkeitsregelungen, die auch abhängig von der Frage seien, ob die Geflüchteten privat oder beim Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten untergekommen seien.

Die Gesundheitsversorgung und Gewährung von Leistungen zum Lebensunterhalt sei eigentlich Sache der Bezirke, die das aber wegen der großen Zahl von Kriegsflüchtlingen voraussichtlich kaum stemmen könnten.

Da langwierige Antragsverfahren jetzt der falsche Weg seien, müsse das Landesflüchtlingsamt in Amtshilfe für die Bezirke zentral und unbürokratisch organisieren, forderte Mauer.

Stückweit überfordert

„Das ist eine gesamtstädtische Aufgabe.“ Die Geflüchteten wie die Helfer müssten dazu auch besser informiert werden, regte sie an.

Insgesamt laufe bei der Aufnahme der vielen Menschen aus der von Russland angegriffenen Ukraine in Berlin auch einiges gut, schätzte Mauer ein.

„Es ist natürlich eine Situation, die uns alle ein stückweit überfordert.“ Überwältigend und beeindruckend sei die große Hilfsbereitschaft in der Stadt.

Allerdings sieht Mauer bei der Unterbringung von Geflüchteten durch fremde Privatleute problematische Punkte. „Ich bin skeptisch, wenn alleinreisende Frauen mit Kindern bei Wildfremden unterkommen.“ Hier seien Schutzmechanismen nötig.

Text: dpa/bb