Berlin Lichtenberg; Grab auf einem Friedhof in Lichtenberg von Ella Nik Bayan. Die Transfrau beging im Sommer 2021 Suizi
Das Grab auf einem Friedhof in Lichtenberg von Ella Nik Bayan. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Vor einem Jahr, am 14. September 2021, hat sich die iranische trans Frau Ella Nik Bayan auf dem Alexanderplatz selbst angezündet und ist anschließend ihren schweren Verletzungen erlegen. Innensenatorin Iris Spranger ruft zu mehr Solidarität mit der queeren Community auf.

Als Zeichen der Solidarität mit der trans* Community hatte Innensenatorin Spranger bereits für den 31. März 2022 – dem Tag der Transsichtbarkeit – eine allgemeine Zustimmung für die Beflaggung mit der offiziellen Transflagge erteilt. Darüber hinaus hatte sie gemeinsam mit Hinterbliebenen das Grab von Ella Nik Bayan, das mehrfach geschändet wurde, besucht und neu bepflanzt.

„Meine Gedanken sind heute bei Ella Nik Bayan und ihren Hinterbliebenen. Ihr Tod muss uns allen eine Mahnung sein, konsequent gegen Anfeindungen, strukturelle Diskriminierung und Hasskriminalität gegen die queere Community vorzugehen. Denn Trans- und Homophobie sowie jede andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ein Gift, dass sich in unserer Gesellschaft nicht ausbreiten darf.“

Viele LSBTI-feindliche Gewalttaten

Die queere Community ist nach wir vor Ziel vieler LSBTI-feindlicher Straf- und Gewalttaten, wie der Jahresbericht Politisch motivierte Kriminalität (PMK) zeigt: 2021 wurden von bundesweit 1.210 Fällen von Hasskriminalität im Themenzusammenhang „sexuelle Orientierung und/oder Geschlecht/sexuelle Identität“ 525 Fälle in Berlin erfasst, dies entspricht 43 Prozent der Fälle. Die Gewaltdelikte stiegen von 109 Fällen um 21 auf 130 Fälle.

Text: red