Berlin (dpa/bb) – Mit einem symbolischen Spatenstich haben die Bauarbeiten zur Freitreppe am Humboldt Forum in Berlins historischer Mitte begonnen. Die 38 Meter breite Anlage wird hinunter zum Spreekanal führen. Das 6,89 Millionen Euro teure Bauprojekt soll Mitte 2027 fertig sein, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mitteilte.
Auf der Spreeinsel mit ihrem baulichen Erbe – etwa den Museen und dem Dom – sei der direkte Kontakt mit dem Wasser durch hohe Ufermauern verbaut, teilte Bezirksstadtrat Ephraim Gothe mit. «Die neue Freitreppe wird dies nun ändern und einen kontemplativen Ort direkt am Wasser schaffen.»
Berliner Verein setzt sich für Flussbad ein
Ursprünglich gab es auch den Vorschlag für ein Flussbad. Das ist derzeit aber nicht vorgesehen. Seit Jahren fordert der Verein Flussbad Berlin, das Baden in der Spree wieder zu erlauben. In Paris etwa kann man inzwischen an eigenen Badestellen in der Seine schwimmen.
In Berlin hatten Menschen erst vor einigen Wochen bei einer Demonstration den Sprung ins Wasser gewagt – der Protest sollte zeigen, dass das Schwimmen im Fluss grundsätzlich möglich ist. Doch die Senatsumweltverwaltung hat Bedenken bei Sicherheit und Hygiene.
Um die Freitreppe am Humboldt Forum hatte es lange Diskussionen gegeben. Einen ersten Beschluss für den Bau hatte der Senat im Dezember 2019 gefasst. Danach passierte lange nichts. Grund war unter anderem ein Streit zwischen dem Senat und dem Bezirk Mitte um Geld und Zuständigkeiten.
Jetzt allerdings geht es los. Geplant ist, dass auch Sitzstufen gebaut und Bäume gepflanzt werden. Das Projekt wird mit 3,78 Millionen Euro vom Bund gefördert, die Senatsverwaltung finanziert 3,11 Millionen Euro.