Berlin (dpa/bb) – Den beeindruckenden Lauf in den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga würde Meister-Trainer Serge Aubin von den Eisbären Berlin auch in diesem Jahr gerne aufrechterhalten. Noch nie hat Aubin eine Playoff-Serie in der DEL verloren – und das soll auch so bleiben. «Bevor ich meine Trainerkarriere beende, werden wir hier mit ziemlicher Sicherheit auch mal eine Runde verlieren. Doch ich bin zuversichtlich, ich fühle mich wohl mit den Anforderungen des Playoffs», sagte der 50-Jährige der «Berliner Morgenpost» vor dem Beginn der K.o-Runde im Viertelfinale gegen die Straubing Tigers am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport). «Jetzt geht es für mich und unser Team darum, alles zum richtigen Zeitpunkt abzurufen, was wir uns in der Saison erarbeitet haben.»
«Ein Spiel nach dem anderen angehen»
Drei Meisterschaften hat Aubin mit dem Rekordmeister gewonnen, in der Spielzeit 2022/2023 verpasste der Titelverteidiger die Playoffs. Angesichts einer eingespielten Mannschaft mit vielen Profis, die mit Aubin Meisterschaften feiern konnten, setzt der Kanadier auf den Erfahrungsschatz seiner Akteure.
«Ich weiß, wie viele von ihnen im Playoff reagieren können, sie wissen, wie ich reagiere.» Trotzdem würde jede Serie neue Momente hervorrufen: «Das Playoff ist eine Achterbahn der Gefühle, du musst im Moment bleiben und einfach ein Spiel nach dem anderen angehen.»
Innere Einstellung als Fundament
Als wichtigste Basis sieht der frühere Profi die Einstellung der Spieler, die er als bescheiden und immer bereit, alles anzunehmen, sowie als herausragende Gruppe von Menschen beschreibt: «Der Antrieb kommt von innen, von den Jungs. Wenn wir jetzt die Aufgabe nicht erledigen, ist es schnell vorbei. Das bringt Intensität automatisch nach oben.»
Er selbst müsse ein paar Knöpfe drücken, falls es Widrigkeiten gebe. «Aber wir haben dieses Jahr schon so ziemlich jedes Szenario durchgespielt. Das macht mich optimistisch.»
Tod von Eder als Inspiration
Vor allem nach dem Tod von Tobias Eder Ende Januar musste Aubin neben seinem Trainerjob auch eine Rolle als Vater oder Bruder einnehmen, ohne entscheidend helfen zu können: «Ich habe immer die Einstellung, dass ich ihr Trainer bin, aber in erster Linie eben ihr Freund. Sie können auf mich zählen, wenn es mal etwas schwieriger wird, ich bin für sie da.»
Für die Playoff-Serie, die das Team «geistig, körperlich und in Momenten des Zweifels auf die Probe» stellen wird, soll Eder auch als Vorbild dienen: «Wir haben gesehen, wie Tobi bis zum Ende gekämpft und sich kein einziges Mal beschwert hat. Das wird eine Inspiration für uns sein. Ich denke, dass wir hieraus auf jeden Fall Kraft ziehen können.»