Konzert: Projekt mit geflüchteten Kindern an der Leo-Borchard-Musikschule.

„Musik kennt keine Grenzen“ – das zeigt die Leo-Borchard-Musikschule in Steglitz. Zusammen mit der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf startete sie im November vergangenen Jahres das gleichnamige Musikprojekt, das geflüchteten Kindern den Musikunterricht ermöglicht. Rund neun Monate nach dem Start bieten die Kinder und Jugendlichen aus Willkommensklassen der Grund- und Oberschulen des Bezirks am Donnerstag, den 13. Juli, ein musikalisches Programm im Rathaus Steglitz. Auf dem Programm stehen vor allem instrumentale und Gesangsdarbietungen, aber auch eine Aufführung des Musicals „Dit is Berlin“ und eine Zaubershow des Magiers „Hamza“. Der Beginn ist um 17 Uhr im ehemaligen Saal der Bezirksverordnetenversammlung (Schloßstraße 37) statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht

Traurige Erfahrungen

Trotz des traurigen Schicksals vieler geflüchteter Kinder wird das Programm so bunt wie möglich gestaltet. Das Thema Flucht soll deshalb keine Rolle beim Konzert spielen. In erster Linie gehe es darum, den Kindern die Musik näher zu bringen und sie somit zusammenzuführen und zu unterstützen. Dadurch hoffte die Leitung der Musikschule, die Kinder und Jugendlichen gezielt und vor allem sprachlich für den Übergang zu den Regelklassen vorzubereiten.

„Die musikalische Bildung sollte auf diese Weise bei der Integration der Kinder und Jugendlichen helfen. Der Zugang über die Musik zu Sprache sollte dabei eine große Stütze sein“, erklärt Veranstaltungsmanagerin Verena Schimpf. Die Kinder und Jugendlichen haben unterschiedliche religiöse Hintergründe und kommen aus verschiedenen Herkunftsländern, größtenteils aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran. Viele von ihnen hatten bisher noch nie Musikunterricht. Durch die musikalische Grundausbildung  hätten sie es aber geschafft, Musikstücke nach Gehör nachspielen zu können. Auch das Verständnis untereinander sei besser geworden. Schimpf:  „Als wir mit dem Projekt begonnen haben, gab es an manchen Stellen Reibungen untereinander. Die sind aber mittlerweile kein Thema mehr. Neben den vielen Erfolgen erreichte die Projektleitung jedoch auch eine traurige Nachricht: „Wir haben nun erfahren, dass die Kinder und Jugendlichen aus Afghanistan absehbar in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. Dieser Umstand macht uns zutiefst betroffen“, so Schimpf. Dennoch sollen die Kurse fortgesetzt werden. Senatsverwaltung und Bezirk unterstützen das Projekt, doch die Musikschule freut sich über weitere Spenden, um den geflüchteten Kindern weiterhin eine musikalische Grundausbildung zu ermöglichen.

Marley Lackermann, Bild: Thinkstockphotos/iStock/jupiterimages