Berlin (dpa/bb) – Sieben Monate nach verheerenden Explosionen sogenannter Kugelbomben in der Silvesternacht in Berlin-Schöneberg hat die Polizei mehrere Wohnungen durchsucht und Beweismittel beschlagnahmt. Der Einsatz war in drei Wohnungen von drei Tatverdächtigen in den Stadtteilen Schöneberg und Wilmersdorf, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Beteiligt waren demnach rund 50 Einsatzkräfte.
Gegen die Verdächtigen im Alter von 18, 24 und 26 Jahren wird wegen Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in zwei Fällen, gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Bei den Durchsuchungen stellten Polizisten den Angaben zufolge dazu Beweismittel sicher.
Auch Drogen beschlagnahmt
Sie fanden auch verbotene Stichwaffen, mutmaßlich gestohlene Elektronikartikel, Drogen sowie mutmaßliche Handelserlöse aus Rauschgiftgeschäften in vierstelliger Höhe. Der 26-Jährige wurde vorläufig festgenommen, gegen ihn soll am Mittwoch wegen Drogendelikten ein Haftbefehl beantragt werden.
Schwere Schäden durch Kugelbomben
Kugelbomben sind spezielle Feuerwerkskörper mit hoher Explosionskraft, die in Deutschland nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen sind. In der Silvesternacht 2024/25 hatte es in Berlin mehrere schwerwiegende Vorfälle mit solchen Sprengkörpern gegeben.
Im Bereich Vorbergstraße/Hauptstraße in Schöneberg detonierten zwei davon. Eine zerstörte eine Litfaßsäule. Die Wucht der Explosion eines zweiten Sprengkörpers ließ Fenster eines Hauses flächendeckend zerbersten und beschädigte parkende Autos. Fünf Menschen wurden durch umherfliegende Glassplitter verletzt. Der Sachschaden liegt bei mehr als 100.000 Euro.
Zehn Tatverdächtige
Im Zusammenhang mit diesen Explosionen hatte die Berliner Polizei bereits im März neun Wohnungen in Schöneberg und Neukölln durchsucht und Beweismaterial sichergestellt. In dem Komplex wird mittlerweile gegen zehn Beschuldigte im Alter zwischen 18 und 26 Jahren ermittelt.