Sicherheitsleuchten und Überwachungskameras sind auf dem Gelände der JVA Tegel zu sehen.
Sicherheitsleuchten und Überwachungskameras sind auf dem Gelände der JVA Tegel zu sehen. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild

Gefangene der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel beklagen in einem drastischen Video die Zustände im Gefängnis.

Ausländische Gefangene würden in der JVA Tegel diskriminiert und erhielten keine Arbeit, sagte einer der Gefangenen in dem in den sozialen Medien verbreiteten Video. Zudem gebe es keine Entlassungsvorbereitung für Häftlinge. „Wir dürfen uns nicht beschweren. Dienstaufsichtsbeschwerden werden ignoriert und entsorgt.“

Am Ende des etwa 80-sekündigen Videos ritzen sich mehrere Gefangene die Unterarme auf. „Durch diese Aktion möchten wir uns Gehör verschaffen und die Aufmerksamkeit auf uns richte“», heißt es. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Die Senatsverwaltung für Justiz bestätigt auf Nachfrage die Echtheit des Videos. „Das Video ist in den Kellerräumen der Teilanstalt VI der JVA Tegel aufgenommen worden“, teilte sie mit. „Der erkennbare Gefangene ist identifiziert.“

„Gefangene können sich frei bewegen“

Gefangene könnten sich während der Aufschlusszeit frei bewegen und auch Kontakt zu anderen Gefangenen pflegen. „In jeder Vollzugsanstalt werden Hygieneartikel – so auch Rasierer – ausgehändigt. Nicht erlaubt sind selbstverständlich Mobiltelefone.“ Weswegen die Gefangenen einsitzen, teilte die Behörde nicht mit.

Die Senatsverwaltung für Justiz gehe den erhobenen Vorwürfen gründlich nach, hieß es. „Bekannt sind Unzufriedenheiten bezüglich der ausgegebenen Kaltspeisen bezogen auf die gesamte JVA Tegel.“ Unabhängig von diesem Video setze sich die Senatorin Lena Kreck (Linke) „seit geraumer Zeit für die Neuaufstellung des Beschwerdemanagements in den Berliner Justizvollzugsanstalten ein“.

Text: dpa