Festival: Alle Zeichen stehen auf Grün für das Festival in Hoppegarten.

Das Wochenende vom 9. und 10. September dürfte einen sicheren Platz in der Chronik von Hoppegarten bekommen. Mit Rockbands von Weltruf auf vier Bühnen, mit gewaltigen Sound-, Licht- und Effektanlagen und bis zu 80.000 Zuschauern pro Tag wird auf dem Gelände der Galopprennbahn das Lollapalooza-Festival steigen. „Der Ticket-Verkauf läuft optimal, und bei den  Genehmigungen stehen alle Lichter auf Grün“, meldete Lollapalooza-Sprecher Tommy Nick bereits Anfang August. Eine Nachricht, die auch Hoppegartens Bürgermeister Karsten Knobbe bestätigen kann: „Eine abschließende Beratung zur Einhaltung des Sicherheits- und Verkehrskonzeptes wird es aber noch am 22. August geben. Wenn die Vorgaben dazu eingehalten werden können, wird das Festival wie geplant durchgeführt.“ Auch die Schallbegrenzungen auf maximal 70 Dezibel in der näheren Umgebung stünden dann noch einmal auf dem Prüfstand.

Beim aktuellen Verkehrskonzept setze man vor allem auf die ergänzende Anbindung weiterer S-Bahnhöfe per Shuttle-Busse. „Zu anderen Veranstaltungen war es uns in der Vergangenheit möglich, die S-Bahn auf einen Fünf-Minuten-Takt für unseren S-Bahnhof Hoppegarten zu verdichten. Das ist aktuell aufgrund von Bauarbeiten nicht möglich. Wir werden aber Shuttle-Verbindungen zu den Bahnhöfen Elsterwerdaer Platz und Friedrichshagen einrichten lassen“, stellte der Bürgermeister in Aussicht. Für einige Verwirrung sorgte in den vergangenen Wochen der Genehmigungsstand für den Umbau der Galopprennbahn selbst. Zur längerfristigen Nutzungsmöglichkeit als Festivalgelände sollte das Gelände als Spiel- und Freizeitfläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden. Die Eigentümer der Galopprennbahn versprachen sich dadurch längerfristige Vereinbarungsmöglichkeiten mit den Lollapalooza-Machern auch für die kommenden Jahre.

Belastende Termine

Der Landkreis Märkisch-Oderland lehnte  die Nutzungserweitung vorerst ab. Das aktuell anstehende Festival ist von dieser Entscheidung jedoch nicht betroffen. „Wir werden die Durchführung des Festivals auch in dieser Hinsicht ganz genau beobachten. Wir wissen, dass die Galopprennbahn solche Veranstaltungen als existentielles Standbein dringend benötigt. Eine solch’ große Veranstaltung kann schließlich auch dafür sorgen, dass andere für das Umfeld belastende Termine im Veranstaltungskalender der Galopprennbahn wegfallen könnten“, erklärte Karsten Knobbe auf Anfrage des Berliner Abendblattes. Gedankenspiele, die den Mitgliedern des „Aktionsbündnisses für den Erhalt der Rennbahn im Grünen“ nicht ganz geheuer sein dürften. Die setzen sich für die Interessen der rund 3.000 betroffenen Anwohner und weiterer Hoppegartener Bürger ein. Sie alle befürchten, dass die Umwidmung eine dauerhafte Nutzung des Geländes für Großveranstaltungen möglich macht.

Stefan Bartylla, Bild:  Johannes Riggelsen