Der Fischotter ist zurück in Berlin. Hier galt er lange Zeit als ausgestorben.

Dass der Fischotter jetzt wieder in Berlin gesichtet wurde, ist eine kleine Sensation. Denn der flinke Schwimmer galt in der Hauptstadt lange als ausgestorben.

In Berlin kam er nie besonders häufig vor und galt seit den 1960er-Jahren sogar als ausgestorben. Doch in diesem Jahr wurde er endlich wieder in Berlin gesichtet. „Eine kleine Sensation“, meldet die Stiftung Naturschutz Berlin. An fünf verschiedenen Standorten entlang der Spree, Havel und des Teltowkanals konnten die Stadtnatur-Ranger der Stiftung Naturschutz Berlin das streng geschützte Säugetier nachweisen.

Fischotter fühlt sich pudelwohl

Mithilfe einer Wildtierkamera wurden die Aktivitäten des Fischotters in Berlin festgehalten.  Bild: Stiftung Naturschutrz Berlin
Mithilfe einer Wildtierkamera wurden die Aktivitäten des Fischotters in Berlin festgehalten. Bild: Stiftung Naturschutz Berlin

Mithilfe einer Wildtierkamera wurden seine nächtlichen Aktivitäten festgehalten. Sie beweisen: Der Fischotter fühlt sich offenbar ziemlich wohl in unseren heimischen Gewässern.

„Das liegt wohl auch an der deutlich verbesserten Qualität unserer Seen und Flüsse. Denn die braucht der scheue Wassermarder als Lebensraum“, erklärt die Stiftung.

 

Jungtier am Alaxanderplatz gesichtet

Hier jagt der Fischotter Fische, Krebse, Amphibien und andere kleinere Wirbeltiere. Ein Jungtier verirrte sich sogar in die unmittelbare Nähe des Alexanderplatzes, wo es jedoch leider dem Straßenverkehr zum Opfer fiel. Der Fund ist zwar wenig erfreulich, stimmt zugleich aber auch hoffnungsvoll, wie Susanne Bengsch von der Koordinierungsstelle Fauna der Stiftung Naturschutz weiß: „Dieser Fund eines Jungtieres am Alexanderplatz ist für uns besonders wertvoll. Denn er zeigt, dass Fischotter in Berlin nicht nur auf der Durchreise sind, sondern sich hier ganz offensichtlich auch fortpflanzen.

Das heißt, sie haben ein oder mehrere Reviere etabliert und gehören damit wieder zur Berliner Stadtfauna.“ Susanne Bengsch hofft nun, dass sich diese Meldungen mehren und Berlin auch zukünftig diesen Sympathieträger beherbergt.

Beobachtungen melden

Die wichtigen Beobachtungsdaten zum Fischotter fließen in das Online-Portal ArtenFinder der Stiftung Naturschutz Berlin ein. Über eine Meldemaske (hier zu finden) können interessierte Berliner ihre Naturbeobachtungen eintragen, egal ob seltene geschützte Arten wie den Otter oder häufiger vorkommende Tiere. So werden wertvolle Daten für den Artenschutz in Berlin gesammelt.

Text: red, Bild: IMAGO / imagebroker