Der frühere Geschäftsführer vom Deutschen Sport Fernsehen (DSF) und Sport1 kann sich in ferner Zukunft sogar ein Gebilde nach dem Vorbild von Red Bull vorstellen, dass aber noch weit weg sei. Bild: Michael Hundt. dpa
Der frühere Geschäftsführer vom Deutschen Sport Fernsehen (DSF) und Sport1 kann sich in ferner Zukunft sogar ein Gebilde nach dem Vorbild von Red Bull vorstellen, dass aber noch weit weg sei. Bild: Michael Hundt. dpa

Längst bedauert Investor Lars Windhorst sein Engagement beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Zwei Klassen tiefer hat Zeljko Karajica trotz eines vergleichbaren Tabellenplatzes in der Abstiegsregion weiterhin viel Freude mit Viktoria Berlin.

„Ich bedaure überhaupt nichts“, sagte Zeljko Karajica der Deutschen Presse-Agentur. „Viktoria Berlin ist für uns eine Unternehmung, ein Geschäftsmodell, an das wir glauben. Insofern gibt es kein Anfangs- und kein Enddatum. Wir haben das Thema angefangen und haben einen ganz guten Weg eingeschlagen.“

Der 51 Jahre alte Politologe und Volkswirt hat dabei nicht nur die Profimannschaft im Blick, sondern auch den erfolgreichen Nachwuchs, der in der A- und B-Jugend in der Bundesliga spielt und der in Zukunft auch für Rendite sorgen kann, wenn ein oder mehrere Nachwuchskräfte auch im Profibereich voll einschlagen.

Ein Gebilde nach dem Vorbild von Red Bull

Der frühere Geschäftsführer vom Deutschen Sport Fernsehen (DSF) und Sport1 sowie der ProSiebenSat1 TV Deutschland GmbH, der auch noch beim österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt eingestiegen ist, zudem den kroatischen Schwergewichtsboxer Filip Hrgovic managt und der European League of Football vorsteht, kann sich in ferner Zukunft sogar ein Gebilde nach dem Vorbild von Red Bull vorstellen, dass aber noch weit weg sei.

Karajica: „Wir würden uns wünschen, irgendwann mal eine gemeinsame Spielphilosophie zwischen den Vereinen hinzubekommen. Aber in dieser Phase sind wir noch nicht.“

Noch sind zwischen den beiden Fußballvereinen keine Synergien vorhanden. „Wir haben ein komplett unterschiedliches Trainer/Management in Klagenfurt im Vergleich zu Viktoria, komplett unabhängige Mannschaften. Da gibt es keine Überschneidungen im operativen Geschäft“, sagte Karajica. Beim österreichischen Club, der in der Alpenrepublik als erster Aufsteiger überhaupt die Meisterrunde erreichen kann, gebe es zudem andere Prioritäten.

Auf der Suche nach Partnerschaften

Und Karajica weiter: „Wir wollen ein Netzwerk aufbauen, wollen ein Anspielpartner sein und schauen nach Partnerschaften.“ Bayern habe derzeit die größte Strahlkraft als Marke. „Wir öffnen uns allerdings und sind anspielbar für jeden, der auf eine konstruktive Zusammenarbeit Lust hat“, sagte Karajica über die „lose Kooperation“ mit dem deutschen Rekordmeister, die dazu führe, dass in Stürmer Alex Timossi und dem chinesischen Torwart Liu Shaoziyang zwei Spieler von Bayern II in Österreich spielen.

„Wir wollen uns anbieten, für Spieler da zu sein, die sich wie Timossi entwickeln wollen. Für Timossi ist es ein perfekter Start in die Erwachsenen-Profikarriere“, so Karajica über den 22-Jährigen aus Schweden, der „eine herausragende Saison“ spiele.

Für Karajica könnte der Einstieg bei Viktoria und Klagenfurt aber auch zu einem größeren Konstrukt anwachsen: „Ein dritter Verein ist aktuell nicht auf der Tagesordnung, aber ausschließen würde ich es nicht. Sinn macht das sicherlich.“

Quelle: dpa