Potsdam/Berlin (dpa/bb) – Die Verkehrssituation im Berliner Westen bleibt für Pendlerinnen und Pendler ungewiss. Erst im Laufe der Woche könne die Autobahn-Gesellschaft darüber informieren, wie lange die Sperrung der Ringbahn im Berliner Westen noch anhält, sagte ein Sprecher. Es werde weiter geprüft, ob die beschädigte Autobahnbrücke der A100, die über die Gleise führt, zügig abgerissen, oder zunächst gestützt wird.
In beiden Fällen dürfte die Sperrung der S-Bahnstrecke noch einige Zeit andauern. Sollte die marode Brücke mit einer Stütze stabilisiert werden, müssten zunächst Oberleitungen, ein Gleis sowie eine Weiche abgebaut werden, sagte der Sprecher weiter. Auch die Vorbereitungen eines Abrisses dürften einige Tage dauern.
Die Autobahnbrücke war Mitte März aufgrund eines sich ausbreitenden Risses im Tragwerk von einem auf den anderen Tag für den Autoverkehr komplett gesperrt worden. Vergangene Woche wurde infolge eines technischen Gutachtens auch der S-Bahn-Verkehr unter der Brücke kurzfristig auf unabsehbare Zeit eingestellt.
Sperrkreis um die Baustelle
Rund um die Baustelle wurde zudem ein 50 Meter großer Sperrkreis eingerichtet, von dem auch mehrere Parzellen eines Kleingartenvereins betroffen sind, die derzeit nicht betreten werden dürfen.
Die kurzfristigen Sperrungen hatten in den Tagen danach zu einem Verkehrschaos im Berliner Westen geführt. Die Brücke ist Teil des Autobahndreiecks Funkturm, über das täglich rund 230.000 Fahrzeuge fahren. Es ist einer der bundesweit am stärksten belasteten Verkehrsknoten.
Auch die Ringbahn ist für den Nahverkehr der Hauptstadt von zentraler Bedeutung. Täglich fahren auf dem gesperrten Abschnitt der S-Bahn zufolge rund 50.000 Menschen. Diese müssen nun auf Ersatzbusse zwischen Halensee und Westend ausweichen. Stärker frequentiert ist die Ringbahn allerdings im Berliner Osten. Dort steigen den Angaben zufolge jeden Tag rund dreimal so viele Fahrgäste ein. Der Zugverkehr läuft dort derzeit immerhin planmäßig.