Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau. Foto: IMAGO / Metodi Popow
Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau. Foto: IMAGO / Metodi Popow

Monatelange Kämpfe, doch der Krieg in der Ukraine dauert an. Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht, dementsprechend kommen immer Menschen auf der Suche nach Schutz in die Hauptstadt. Kritik an der ungleichen Verteilung von Asylsuchenden wird laut.

Die Bezirksstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Heike Schmitt-Schmelz.
Heike Schmitt-Schmelz. Foto: BACW/Brühl

Viele Asylsuchende und Flüchtlinge finden Schutz in Berlin, allerdings sind sie äußerst ungleich auf die zwölf Bezirke der Hauptstadt verteilt. Der Senat bringt viele Flüchtlinge in nur drei von zwölf Bezirken unter.

Laut Heike Schmitt-Schmelz (SPD), ihres Zeichens Bezirksstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, nehmen die drei Bezirke Pankow, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf knapp die Hälfte der fast 28.000 Menschen in den offiziellen Unterkünften auf.

In Marzahn-Hellersdorf machen sie bereits 1,5% der gesamten Einwohnerschaft aus, so Schmitt-Schmelz. In ihrem Bezirk (Charlottenburg-Wilmersdorf) seien es hingegen nur 0,22%. Laut ihr brauche Berlin mehr Plätze für Geflüchtete.

Berlin braucht mehr Plätze für Geflüchtete.

Bisher nehmen die drei Bezirke Pankow, Lichtenberg und MaHe knapp die Hälfte der fast 28.000 Menschen in den offiziellen Unterkünften auf. In MaHe machen sie bereits 1,5% der gesamten Einwohnerschaft aus. In CW sind es nur 0,22%. 1/X pic.twitter.com/9fS5YTuJFB

— Heike Schmitt-Schmelz (@HeikeChaWi) October 31, 2022

Zu einem ähnlichen Resümee kam erst vor kurzem auch die Regierende Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey, die neben Finanzhilfen vom Bund auch eine bessere Verteilung der Flüchtlinge im gesamten Bundesgebiet forderte. Doch selbst innerhalb von Berlin scheint es in Sachen Verteilung deutlichen Verbesserungsbedarf zu geben.

Gipfel mit Kipping gefordert

Die Bezirksstadträtin Schmitt-Schmelz betonte auf Twitter, dass sie dem Vorschlag ihres SPD-Parteifreundes Gordon Lemm, dem Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, einen Gipfel zum Thema Geflüchtete mit Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) einzuberufen.

Senatorin Katja Kipping, beim Besuch einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Spandau. Foto: IMAGO / Metodi Popow
Senatorin Katja Kipping, beim Besuch einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Spandau. Foto: IMAGO / Metodi Popow

„Ich sehe die Verantwortung auch in Charlottenburg-Wilmersdorf, auch wenn unsere Flächen sehr begrenzt sind“, schreibt Schmitt-Schmelz. „Auf meine Anregung hin wurden bereits Flächen für ein weiteres MUF (Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge, Anm. d. Red.) in der Fritz-Wildung Straße geprüft.“

Laut der Bezirksstadträtin sei auch Charlottenburg-Wilmersdorf in der Verantwortung, Menschen eine sichere Unterkunft zu bieten. „In solchen Zeit müssen wir zusammenstehen“, so Schmitt-Schmelz.

Text: red/su