Mehr Platz für Busse: Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen mehr Betriebshöfe für die eigene Flotte errichten. (Archivbild)
Mehr Platz für Busse: Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen mehr Betriebshöfe für die eigene Flotte errichten. (Archivbild) Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin (dpa/bb) – Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen bis spätestens 2030 ihre Betriebshöfe, Werkstätten und Schienenanlagen umfassend ausbauen und modernisieren. «Mit unserem Infrastrukturprogramm setzen wir klare Prioritäten und holen in Rekordzeit nach, was zu lange aufgeschoben wurde», teilte BVG-Chef Henrik Falk mit. «Damit sichern wir einen stabilen Nahverkehr in Berlin für Generationen.» 

Falk verwies auf den Bau eines neuen Betriebshofs für Straßenbahnen in Adlershof, der im kommenden Jahr beginnen und 2030 abgeschlossen sein soll. Zudem seien zwei neue E-Bus-Betriebshöfe geplant, die auf der Köpenicker Landstraße, der Rummelsburger Landstraße sowie der Säntisstraße entstehen sollen. Sie sollen genügend Platz schaffen für die laufende Umrüstung der Busflotte auf elektrische Antriebe. 

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Die Werkstätten der BVG würden zudem umfassend modernisiert und für die Wartung der neuen U-Bahn-Baureihen J und JK umgerüstet, teilte die BVG weiter mit. Der Ausbau erfolge schrittweise bis Ende der 20er Jahre.

Betriebshöfe sollten seit Jahren fertig sein

Neu sind die Vorhaben indes nicht. Geplant sind die neuen Betriebshöfe schon seit langem und hätten eigentlich auch schon seit Jahren fertig sein sollen. Falk betonte, die Vorhaben müssten nun mit neuem Fokus angegangen werden. 

Auch im Schienennetz soll nachgerüstet werden. Das Verkehrsunternehmen verwies etwa auf den geplanten Ersatzneubau des sogenannten Waisentunnels, der einzigen Verbindung zwischen der Linie U5 und dem restlichen U-Bahn-Netz. Mit digitalen Signalsystemen will die BVG zudem eine engere Taktung und bessere Steuerung des U-Bahnbetriebs ermöglichen. 

Für die Vorhaben plant die BVG bis 2029 mit Investitionen von rund 1,9 Milliarden Euro. Weitere 1,5 Milliarden Euro sollen bis dahin in die ohnehin laufende Sanierung der Infrastruktur gesteckt werden. Viele Stellwerke und Gleisanlagen sind sanierungsbedürftig. 

Grundlagen für stabilen Betrieb und Ausbau des Angebots

Mit den Investitionen in die Infrastruktur will die BVG die Grundlagen legen für mehr Stabilität im Betrieb und langfristig für den Ausbau des Angebots. Derzeit fährt das Unternehmen den eigenen Ansprüchen hinterher. Ausfälle und Verspätungen prägen den Fahrgastalltag insbesondere im U-Bahnverkehr. 

Nach den Sommerferien sollen lange erwartete neue Züge der Baureihe JK im sogenannten Kleinprofil der Linien U1 bis U4 für Entlastung sorgen. Eingesetzt werden die neuen Fahrzeuge zunächst auf der U2.