Werder (dpa/bb) – Die Anbauer von Sanddorn rechnen in dieser Saison mit einer ertragreichen Ernte. Die Wetterbedingungen seien gut gewesen, berichtete die Chefin des Unternehmens Berger, Dorothee Berger, in Werder an der Havel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das bedeute Regen zur rechten Zeit für die Sträucher, genug Sonne und Licht. Das Familienunternehmen ist mit 150 Hektar Fläche der größte Anbauer der orangefarbenen Beeren im Land. In Brandenburg wächst Sanddorn nach Angaben des Gartenbauverbandes auf insgesamt 330 Hektar.
Die Erntemenge lag nach Verbandsangaben in der vergangenen Saison bei rund 370 Tonnen. Das Unternehmen Berger erntete im vergangenen Jahr 120 Tonnen und hofft wegen der guten Bedingungen in diesem Jahr auf einen hohen Ertrag. Den rohen Sanddorn und Endprodukte verkauft das Unternehmen in Deutschland und Europa, aber auch Taiwan ist Abnehmer. Die Beeren – ein Nischenprodukt – werden für Säfte, Liköre, Tee und Marmeladen verwendet. Mittlerweile sind sie verarbeitet auch in Torten und Eis zu finden. International werde der Sanddorn aus Deutschland wegen seiner Qualität besonders geschätzt, sagt Unternehmerin Berger.
Die Ernte ist aufwendig. Die fruchtragenden Zweige werden zu zwei Dritteln abgeschnitten. Danach werden Äste und Früchte bei minus 36 Grad schockgefrostet. Über eine Rüttelmaschine werden die Früchte dann gelöst und als sogenannte rollende Ware tiefkühlgelagert. Bei Bedarf wird daraus das Sanddorn-Püree hergestellt.
«Sanddorn muss noch aus seiner Nische rauskommen», sagt die studierte Lebensmitteltechnologin, deren Familienunternehmen seit 30 Jahren besteht. Die Beeren hätten nicht nur den zehnfachen Vitamin-C-Gehalt einer Zitrone, sondern ein ganzes Paket an Vitaminen, darunter Vitamin K und E. Auf einem Fest am 9. September in Werder dreht sich alles rund um die Beere.
Sanddorn ist vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern bekannt, wo seit Jahren ein Sanddorn-Sterben um sich greift. Berger kann auf ihrer Fläche in Werder keine Schäden an Sträuchern feststellen. Entwarnung will sie aber nicht geben, weil der Grund des Absterbens nicht eindeutig zugeordnet werden könne.