Deutschland steckt fest im Griff der Krise, die Verdrossenheit auf die Politik wächst in vielen Bereichen. Nun schlagen Ärzte in Berlin Alarm: zu wenig Personal für viel zu viel Patienten.
Die Initiative der Berliner Kinderkliniken hat nun sogar einen Brandbrief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach verfasst, wie die Berliner Zeitung berichtet. Darin warnen die Mediziner vor einer gefährlichen Notsituation, besonders was Kinder betrifft.
Gesundheit der Kinder „in unmittelbarer Gefahr“
Unterzeichnet wurde der Brief von Kinderärzten und Kinderärztinnen der Charité, dem Vivantes Klinikum Neukölln, dem Vivantes Klinikum Friedrichshain, dem Helios Klinikum Berlin-Buch, dem St. Joseph Krankenhaus, dem DRK Klinikum Westend, dem Sana Klinikum Lichtenberg, dem Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau und dem Helios Klinikum Emil von Behring.
Zum 2. Brandbrief: pic.twitter.com/m1r5uIDqcW
— Initiative Berliner Kinderkliniken (@Init_BLN_KiKli) September 20, 2022
Demnach sei die Versorgung nicht vollständig gewährleistet, wenn sich nicht etwas in der Personallage ändert. Besonders in den Kinderkliniken und Kinderrettungsstellen bestünde an einigen Stellen ein so großer Mangel an medizinischem Personal, dass laut dem Brandbrief die Gesundheit der Kleinsten „in unmittelbarer Gefahr sei“.
Virus breitet sich aus
Auch in den Rettungsstellen herrsche akuter Personalmangel – aus diesem Grund käme es dazu, dass sich „gutbehandelbare Krankheiten zu lebensbedrohlichen Zuständen verschärfen können“, heißt es in dem Brief.
Dazu kommt, dass sich offenbar auch noch ein Virus verbreitet, das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). „Die Situation in den Kinderkliniken ist sehr ernst“, so eine Sprecherin der Initiative laut der Berliner Zeitung. Mit Beginn der RSV-Welle könnt es zu „unzumutbaren Zustände für Patienten und Mitarbeiter“ kommen.
Das sind die Forderungen
Die Forderung der Kinderärzte und Kinderärztinnen: mehr gut ausgebildetes Personal. Von der Einführung eines“ verbindlichen Arzt-Patienten-Schlüssel von 1:6 für die Kinder- und Jugendstationen“ ist unter anderem die Rede.
Ebenso sollte mehr Personal auf den Kinderstationen in Krankenhäusern vorhanden sein, denn die Betreuung von kranken Kindern erfordere Zeit, Zuwendung und Ruhe.
Text: Red. / Sophia Völkel