Nach dem Scheitern des Berliner Mietendeckels haben die großen Berliner Vermieter nach Branchenangaben die Mieten zunächst kaum erhöht.
Im Bestand stagnierten die Mieten, bei Neuverträgen sänken sie, teilte der Verband Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen am Mittwoch mit.
Sozialer Frieden
Die 730.000 Wohnungen der Mitglieder in Berlin kosteten am 30. Juni 2021 in bestehenden Verträgen 6,37 Euro nettokalt, 0,7 Prozent mehr als am vorherigen Stichtag Silvester 2019. Bei Neuverträgen wurden 7,66 Euro verlangt, 3,6 Prozent weniger.
Die Unternehmen wollten so den sozialen Frieden in der Stadt wahren, sagte Verbandschefin Maren Kern. „Das Versprechen ist gegeben worden, und es ist gehalten worden, auch wenn es schmerzt.“
Jedoch sind mögliche Mieterhöhungen nach dem 30. Juni 2021 nicht in den Daten berücksichtigt. Das Bundesverfassungsgericht hatte den gesetzlichen Mietenstopp in Berlin im April gekippt.
Keine Marktentspannung
Kündigt ein Vermieter eine Mieterhöhung an, wird diese erst im dritten Monat danach fällig.
„Die Mietentwicklung ist kein Zeichen einer Marktentspannung“, sagte Kern mit Blick auf Berlin. Die Stagnation sei lediglich eine Folge des Markteingriffs durch den Mietendeckel.
Ein „Schlag ins Kontor“ sei der Stopp eines Förderprogramms durch das Bundeswirtschaftsministerium im Januar gewesen.
Baukosten zu hoch
Zudem bleibe der Druck durch die Baukosten. Sie seien gut ein Drittel höher als 2015.
Der Verband vertritt ebenso städtische Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften wie auch börsennotierte Konzerne wie Vonovia.
Das Unternehmen hatte kürzlich den größten Berliner Vermieter übernommen, die Deutsche Wohnen.
Text: dpa, Bild: Imago/Schöning