Ein Kühlpack im Nacken sorgt in Räumen für Abkühlung.
Ein Kühlpack im Nacken sorgt in Räumen für Abkühlung. Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin (dpa/bb) – Regenschirme umfunktioniert als Sonnenschutz, lange Schlangen vor Freibädern und viele Eiswürfel in Getränken: Temperaturen mehr als 35 Grad und sehr hohe UV-Belastung beschäftigten die Menschen heute in Berlin und Brandenburg. Der Deutsche Wetterdienst gab amtliche Warnungen vor Hitze und erhöhter UV-Intensität heraus.

Mehrere Berliner Kirchen öffneten ihre Türen, um in der Hitze einen kühlen Schutzraum zu bieten. Das Angebot werde wahrgenommen, sagt Barbara Hennig von der Evangelischen Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor in der Passionskirche. «Wir bieten Wasser an, wir bieten den kühlen Ort an, wir bieten natürlich auch Gespräche an und wir bieten für den Fall, dass das notwendig ist, auch Beratung an.»

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Rote Ampeln beim Einlass in Berliner Freibädern

Die meisten Schülerinnen und Schüler bekamen hitzefrei oder verkürzten Unterricht. Sie versuchten gemeinsam mit anderen Hitzegeplagten, einen Platz am See oder im Schwimmbad zu ergattern, um sich abzukühlen. Die Berliner Bäderbetriebe meldeten an mehreren Freibädern am Nachmittag: Einlassstopp. Acht Bäder meldeten am Nachmittag eine so hohe Auslastung, dass keine Tickets mehr verkauft wurden. Dazu zählten das Olympiabad, das Sommerbad am Insulaner und das Sommerbad Pankow.

«Es herrscht großer Andrang, sagte eine Sprecherin der Berliner Bäder-Betriebe. Zunächst seien keine Zwischenfälle bekannt geworden – dasselbe hieß es von der Polizei.

Tipps zum Überstehen eines solch heißen Tages kursierten viele. Einig sind sich die Experten: Ausreichend Trinken, leichte Speisen zu sich nehmen, das hilft, als Obst, Gemüse, fettarme Milchprodukte.

Mäharbeiten führen zu Waldbrand in Brandenburg

Wem es drinnen zu heiß wird, dem können kühle Fußbäder oder Umschläge an den Armen können helfen, die Körpertemperatur runterzukühlen, heißt es auf dem Portal Klima Mensch Gesundheit. Leichte, luftige Kleidung hilft ebenfalls.

Die Feuerwehr in Brandenburg rückte erneut zu Bränden in Waldgebieten aus. Im Spree-Neiße-Kreis in Drebkau fing ein Feld bei Mäharbeiten Feuer, das dann auf ein nahegelegenes Waldstück übergriff. Der Brand weitete sich auf eine Fläche von drei Hektar aus. Auch im Kreis Oberspreewald-Lausitz wurde die Feuerwehr in den Wald bei Altdöbern alarmiert.

Die Berliner Feuerwehr verzeichnete am Nachmittag einen «deutlichen Anstieg» der Rettungseinsätze. Die genauen Hintergründe konnte ein Sprecher nicht erläutern. «Ich denke aber, man kann einen Zusammenhang zu der Hitze ableiten.»

Auch in der Nacht sollte es heiß bleiben. Der DWD schreibt: «Mit einer zusätzlichen Belastung aufgrund verringerter nächtlicher Abkühlung ist insbesondere im dicht bebauten Stadtgebiet von Berlin zu rechnen.»