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Christoph Soeder

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat das Lebenswerk des „Rosinenbomber“-Piloten Gail Halvorsen gewürdigt, der im Alter von 101 Jahren gestorben ist.

„Halvorsens zutiefst menschliche Handlung wurde nie vergessen“, betonte Giffey am Donnerstag. „Er hatte viele Freunde in unserer Stadt und ist ein Leben lang immer wieder hierhergekommen.“ Berlin sei seine zweite Heimat gewesen. „Wir werden seinen mitreißenden Schwung auch im höchsten Alter sehr vermissen.“ Berlin trauere mit den Angehörigen und Freunden um diesen «großartigen Menschen».

Süße Idee des „Candy-Bombers“

Halvorsen gehörte zu den Piloten, die wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg das von sowjetischen Truppen abgeriegelte West-Berlin über Monate aus der Luft unter anderem mit Lebensmitteln und Kohle versorgten. Es war seine Idee, bei der Berliner Luftbrücke auch Süßigkeiten für die Kinder abzuwerfen. Als „Candy Bomber“ wurde der junge Pilot zum Symbol für die Hilfsaktion.

Halvorsen IMAGO / Ralph Peters

Mit der Stadt Berlin blieb er über Jahrzehnte eng verbunden. Er bekam zahlreiche Auszeichnungen. Eine Sekundarschule im Stadtteil Dahlem ist nach Halvorsen benannt.

Der Leiter des Alliiertenmuseums in Berlin hat den „Rosinenbomber“-Piloten als „ungemein charismatischen und liebenswerten Menschen“ gewürdigt. Halvorsen sei immer engagiert gewesen, sagte der Historiker Jürgen Lillteicher am Donnerstag. Er sei auch ein Beispiel dafür gewesen, wie aus Feinden Freunde werden konnten.

„Berlin ist meine zweite Heimat“, sagte Halvorsen 2020 in einer Grußbotschaft.

Text: dpa, Bild: Imago/Ralph Peters, dpa /Christoph Soeder