Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde steht unter Denkmalschutz. (Archivbild)
Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde steht unter Denkmalschutz. (Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Jänschwalde (dpa/bb) – Seit Anfang des Jahres stehen das Kraftwerk Jänschwalde und die Brikettfabrik Schwarze Pumpe in der Lausitz auf der Brandenburger Denkmalliste. Nun will Kulturministerin Manja Schüle (SPD) mit den Verantwortlichen einen Vertrag erarbeiten, um den Denkmalschutz und den künftigen Betrieb in Einklang zu bringen. «Ich freue mich, dass wir uns darauf verständigen konnten, dass ein gemeinsamer Vertrag künftig den Umgang mit dem Denkmalschutz regeln wird», sagte sie nach einem Gespräch mit dem LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG)-Vorsitzenden, Adolf Roesch, in Cottbus.

Der Denkmalschutz werde die Perspektive der Industriestandorte nicht einschränken, betonte sie. Jänschwalde und Schwarze Pumpe seien keine Artefakte, sondern lebendige Anlagen. Beispiele von Denkmälern im laufenden Betrieb wie VW in Wolfsburg, die Bayer-Werke in Leverkusen, Bosch in Reutlingen oder die Wasserkraftwerke an der Oberen Saale stimmten sie zuversichtlich. «Der Denkmalschutz nimmt nichts weg, er fügt etwas hinzu.»


Bis Ende des Jahres soll ein Vertrag zwischen der LEAG, dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege, dem Archäologischen Landesmuseum sowie dem Landkreis Spree-Neiße erarbeitet werden. Der Vertrag soll nach Angaben eines Ministeriumssprechers unter anderem Vereinbarungen zu den «Themen Betrieb, Umbau, Instandhaltung und Transformation» enthalten.

Der Denkmalschutz verhindere nicht den Betrieb und behindere ihn auch nicht, hieß es vor Wochen vom Denkmalschutz in Brandenburg. «Modernisierungen und Umnutzungen sind grundsätzlich möglich. Wir haben mit der LEAG verabredet, dass wir gemeinsam praktikable Wege finden, die sowohl die denkmalwerten Infrastrukturen auf der einen Seite als auch den aktiven Betrieb der Anlagen und die Transformation der Energiestandorte auf der anderen Seite berücksichtigen», führten die Denkmalschützer aus.