Die feinen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner können starke Schmerzen verursachen. (Archivbild)
Die feinen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner können starke Schmerzen verursachen. (Archivbild) Foto: Philipp Schulze/dpa

Potsdam (dpa/bb) – In Brandenburg weitet sich der Befall durch Eichenprozessionsspinner immer weiter aus. Er habe bereits aktuell ein «hohes Maß» erreicht, sagte ein Sprecher des Brandenburger Umweltministeriums. Besonders in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Teltow-Fläming, Havelland, Potsdam-Mittelmark, Uckermark und der Stadt Potsdam gebe es bereits vermehrt Meldungen von Nestern.

Der Eichenprozessionsspinner beginne mittlerweile im gesamten Bundesland eine höhere Befallsdichte zu erreichen, sagte der Sprecher. Mit der Ausbreitung steige auch die Häufigkeit von Verletzungen oder allergischen Reaktionen beim Menschen.

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Brennhaare verursachen Verletzungen

Die feinen Brennhaare des Insekts können starke allergische Reaktionen hervorrufen, werden ab dem dritten Larvenstadium gebildet, brechen leicht ab und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Vom Wind können sie über weite Strecken verbreitet werden. Mithilfe ihres Widerhakens setzen die Härchen sich in der menschlichen Haut fest und verursachen Juckreiz, Schwellungen sowie vereinzelt Asthmaanfälle. Das Thaumetopoein verstärkt die Symptome der sogenannten Raupendermatitis. Auch Augenreizungen sind möglich.

Der Prozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der von Ende Juli bis Anfang September fliegt und seine Eier bevorzugt auf freistehenden Eichen ablegt. Die braun-gelben oder grau-schwarzen Raupen schlüpfen Mitte bis Ende April und fressen nachts. Sie leben in Kolonien und reihen sich bei Ortswechseln wie bei einer Prozession auf – daher ihr Name. Ihre Nester sind runde Gespinste, die die Größe eines Fußballs erreichen können. 

Ministerium empfiehlt, Nester entfernen zu lassen

Das Umweltministerium empfiehlt, Eichen mit Fraß und Gespinstnestern an die zuständigen Grünflächenämter und den Pflanzenschutzdienst des Landes Brandenburg zu melden und die Nester bis Ende Juli entfernen zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Gefahr durch das Tier sukzessive ab, weil die Raupen sich dann verpuppen.