Berlin (dpa/bb) – Ein 30-jähriger Mann ist in Berlin angeklagt worden, weil er im März 2022 einen Cyberangriff auf die Ölindustrie-Firma Rosneft Deutschland GmbH gestartet haben soll. Das Unternehmen wird der Kritischen Infrastruktur im Energiesektor zugeordnet. Dem Mann werden zwei Fälle des Ausspähens von Daten sowie in einem Fall Computersabotage vorgeworfen, so die Staatsanwaltschaft.
Er soll bei den Cyberangriffen unmittelbar nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine rund 20 Terabyte Daten gestohlen und relevante Systeme gelöscht haben. Die Daten wurden anschließend auf einer Internetseite veröffentlicht, die von dem Angeschuldigten und zwei weiteren Mitgliedern der Gruppe Anonymous betrieben wurde. Sie ist seit Mitte 2023 inaktiv.
Der Hack auf das Tochterunternehmen des russischen Energieunternehmens Rosneft verursachte laut Staatsanwaltschaft einen Schaden in Millionenhöhe. Die Firma musste unter anderem ihre gesamten Systeme offline nehmen und Untersuchungen einleiten, was Folgekosten in Höhe von rund 9,756 Millionen Euro verursachte.