Wohnhäuser mit mehreren Stockwerken und zahlreichen Wohnungen stehen an der Leipziger Straße im Bezirk Mitte.
Wohnhäuser mit mehreren Stockwerken und zahlreichen Wohnungen stehen an der Leipziger Straße im Bezirk Mitte. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Auf dem Berliner Wohnungsmarkt bleibt die Situation angespannt: Die Angebotsmieten stiegen im vergangenen Jahr durchschnittlich um 41 Cent pro Quadratmeter.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt laut dem aktuellen Wohnungsmarktsbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) bei 10,55 Euro pro Quadratmeter.

Angebotsmieten steigen

Damals hatte allerdings der inzwischen vor dem Bundesverfassungsgericht gescheiterte Mietendeckel das Preisniveau bei Mietinseraten deutlich sinken lassen.

Auch die Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen im vergangenen Jahr weiter. Rund 5416 Euro pro Quadratmeter verlangten Verkäufer im Schnitt in ihren Inseraten.

Das waren laut IBB knapp 9 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders hoch waren die Angebote demnach in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf, wo in den Angeboten im Schnitt rund 6000 Euro verlangt wurden.

Wohnungsmarkt angespannt

Der IBB zufolge hat der Mietendeckel auch dazu geführt, dass 2020 die Zahl der Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen stark zunahm.

Demnach wurden damals mehr als 19.400 Wohnungen umgewandelt, die höchste Zahl seit mindestens 2011.


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Ob sich diese Entwicklung 2021 mit dem Scheitern des Instruments wieder eingependelt habe, bleibe abzuwarten, heißt es in dem Bericht.

Von den insgesamt rund 1,67 Millionen Wohnungen in Berlin handelte es sich bei knapp 11 Prozent um geförderten Wohnraum, der Haushalten mit einem Wohnberechtigungsschein vorbehalten ist.

Angespannte Situation

Der Bestand dieser Wohnungen nahm 2020 um mehr als 6000 Einheiten auf knapp 180.700 ab.

Zur angespannten Situation führt auch der Umstand, dass die Bautätigkeit im vergangenen Jahr laut IBB erstmals seit 2011 wieder zurückging.

Etwas mehr als 16.300 Wohnungen wurden fertiggestellt, ein Großteil davon in Mehrfamilienhäusern. 2020 waren es knapp 19.000. Ihre Zahl war seit 2011 kontinuierlich gestiegen.

Die Zahlen der IBB dürften die Debatte über Enteignungen großer Wohnungsunternehmen weiter anheizen.

Aufgrund eines erfolgreichen Volksbegehrens der Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ will der Senat bis Ende April eine Expertenkommission einsetzen, die sich mit der Frage auseinandersetzen soll.

Text: dpa/bb