Berlin (dpa/bb) – Diesen Heimsieg wird Kapitän Martin Hermannsson wohl länger in Erinnerung behalten. «Es ist eine Narbe aufgegangen, die ich schon seit 15 Jahren habe. Aber wenn ich eine Narbe bekomme, damit wir gewinnen, nehme ich sie», sagte der Isländer nach dem 83:58 von Alba Berlin gegen Rasta Vechta.
Hermannsson blutete nach einem Ellbogenschlag an der Lippe, wurde in der Kabine genäht und kehrte im letzten Viertel zurück. Damit stand der 30-Jährige stellvertretend für den Einsatz seines Teams. «Die Energie und die Körpersprache waren da», sagte Center Michael Kessens. Nach zuvor fünf Pflichtspielpleiten in Serie war der Sieg «in unserer Situation umso wichtiger», betonte Kessens.
Euroleague-Ende naht für Alba
Für Alba war der Sieg im Kampf um die Playoffs fast schon überlebenswichtig. «Es war extrem wichtig für uns wegen zwei Faktoren. Zum einen für die Platzierung und zum anderen für die Mentalität», sagte Trainer Pedro Calles. Dennoch liegt Alba weiterhin hinter den Playoff- und Playinplätzen zurück.
Die Berliner sind 14. Für einen Playin-Platz müsste Alba mindestens Zehnter werden. Dafür haben sie noch sieben Spiele Zeit. «Das heißt, für uns gibt es noch sieben Schritte zu gehen», sagte Calles.
Hilfreich könnte da das baldige Ende der Euroleague sein. Am Donnerstag bestreiten die Berliner in Paris ihre letzte Partie in der Königsklasse. Danach fällt die Doppelbelastung weg. «Das kann viel verändern. Wir müssen weniger reisen und können häufiger im eigenen Bett schlafen», sagte Hermannsson.
Entschuldigungen würden dann nicht mehr zählen. «Wir können uns endlich nur auf die Bundesliga konzentrieren. Und da müssen wir jetzt weiter Siege einsammeln», sagte der Isländer.